Gerade in ökonomisch harten Zeiten zeigt sich: Demokratien begünstigen eigennützige Entscheidungen von Interessengruppen –
weil ja die anderen die Kosten tragen.
Das Problem ist, dass wir nur allzuoft selbst die anderen sind.
Nichts ist so schlimm, dass man es unbedingt ändern müsste. So denkt der Unentschlossene. Ihn lähmt die Furcht vor dem Risiko
und die Hoffnung, alles renke sich von selbst wieder ein.
«Mehr staatliche Kontrolle des Finanzsystems!» lautet die Losung der Stunde. Doch wird dadurch das Bankwesen weder sicherer noch moralischer. Am Anfang der Krise stand nicht das Fehlen von Regeln, sondern eine fatale Kombination von Regulierung und Deregulierung.
Die Spekulanten gelten als gierig, überheblich, verantwortungslos. Dabei blendet die Spekulationskritik jedoch aus: die Finanzkrise beruht auf der Illusion der risikolosen Spekulation. Mehr spekulativer Geist hätte allen Beteiligten gutgetan.
Die Zentralbanken haben mit ihrer Politik der tiefen Zinsen die Volkswirtschaften auf der ganzen Welt in die Überschuldung geführt. Nun wollen sie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben und noch mehr billiges Geld in den Markt pumpen. Stop! Es gäbe einen erfolgversprechenden Weg aus der Krise.