Wir brauchen Ihre Unterstützung — Jetzt Mitglied werden! Weitere Infos

Subventioniert Thomas Jordan die Banken?

 

Subventioniert Thomas Jordan die Banken?

Das Zinsgeschäft vieler Banken läuft derzeit wie geschmiert. Die Zinsmarge – die Differenz zwischen dem Zins, den sie von Kreditnehmern kassieren, und dem Zins, den sie Sparern ­gutschreiben – ist üppig. Funktioniert der Wettbewerb um ­Spar­gelder nicht richtig? Das Spiel mit den Zinsen ist seit jeher das Kerngeschäft der Banken, und die Diskussion um die ­Zins­marge wird schon lange geführt. Dass die Schweizerische ­Nationalbank (SNB) den Banken für deren Sichtguthaben ­jedoch einen Zins entrichtet, ist jüngeren Datums; im ersten Halbjahr 2023 wurden 3,3 Milliarden Franken ausbezahlt. Es mag manchen sauer aufstossen, dass die SNB die Banken so subventioniert. Doch es ist der Preis für die (zu) lange auf die Zügelung des Frankens ausgelegte Geldpolitik. Devisenkäufe liessen die ­Notenbankbilanz auf über 1 Billion Franken steigen, die Sichtguthaben der Banken schossen durch die Decke. Da die SNB ihre Bilanz heute nur kontrolliert schrumpfen lässt, dürfen sich die Banken auf weitere Milliarden Zinseinnahmen freuen. Doch wie die Grafik zeigt, haben sie im Negativzins­regime bis 2021 auch viel abliefern müssen. Vor 2015 wurden die Sichtguthaben gar nicht verzinst – was die Welt einiges ­einfacher machte.

»
Abonnieren Sie unsere
kostenlosen Newsletter!