Die Dystopie – der negative Gesellschaftsentwurf – hat im letzten Jahrhundert die klassische Utopie endgültig abgelöst. Doch so schwarz sie auch die Entwicklung der Gesellschaft zeichnet, die Hoffnung gibt sie nicht auf.
Sintflut und apokalyptische Zustände sind Desaster, die in der Bibel beschrieben werden. Sie bilden den Hintergrund, vor dem die Rettung inszeniert wird: das Wunder der Schöpfung kann so ein weiteres Mal mit grosser Dramatik vor Augen geführt werden.
Der Ursprung der Kultur liegt in einem Akt der Gewalt. Diese provozierende These Freuds ist in der Psychoanalyse der Ausgangspunkt für eine Kulturtheorie, die pessimistisch fragt, wie überhaupt Friede gelingen kann.
Die Stadtregion London versucht kommunale Demokratie mit den Erfordernissen des Managements einer global vernetzten Metropole zu verbinden. Die gegenwärtige Lösung vermag nicht zu befriedigen.
Demokratie, wirtschaftliche Verflechtung und die Tatsache, dass keine Grossmacht dominiert, haben Europa mehr befriedet als die politische Integration. Die von der EU umgebene Schweiz beweist, dass man mit den europäischen Nachbarländern auch ohne EU-Mitgliedschaft wirtschaftlich eng verflochten sein kann.
Die Schweiz eine Stadt? Die Frage ist inzwischen durch die Entwicklung beantwortet worden. Für die Politik geht es nun darum, die Realität zu sehen, sie zu akzeptieren, mit ihr umzugehen und sie mitzugestalten, statt sich verbissen gegen sie zu stemmen.
Die Vision einer global orientierten, urban organisierten und liberal ausgerichteten Schweiz als «City-State» ausserhalb der EU ist in den Medien zum Teil scharf kritisiert, aber auch gehörig missverstanden worden. Präzisierungen und Klärungen von Konrad Hummler; die Fragen stellte Robert Nef.
Die Idee des «City-State» verbindet in komplexer und vielleicht auch widersprüchlicher Weise das Konzept Stadt mit dem Konzept Staat. Der folgende Beitrag sieht mehr Zukunftschancen bei der Stadt als beim Staat. Konrad Hummlers Vision vom «City-State Schweiz» als Alternative zum EU-Beitritt ist zukunftstauglich, muss aber zu weiteren Überlegungen führen.
Die klassische, klar abgrenzbare Stadt ist aus der Schweiz verschwunden. Eine Expedition von 140 Architekturstudenten fand stattdessen «Metropolitanregionen», «Städtenetze», «Stille Zonen», «Alpine Brachen» und «Alpine Resorts», dokumentiert und kommentiert in «Die Schweiz. Ein städtebauliches Porträt». Der Bericht eines begeisterten Lesers.