Ian «Lemmy» Kilmister
ist Sänger und Bassist der Rockband Motörhead, die er 1975 in London gründete. Zuvor spielte er Gitarre bei den Rockin’ Vickers, jobbte kurzzeitig als Roadie für Jimi Hendrix, versuchte ohne Erfolg Sid Vicious von den Sex Pistols das Bassspiel beizubringen und experimentierte mit allen Drogen ausser Heroin. Als Chef von Motörhead schuf er einen so simplen wie unverwechselbaren Mix aus Rock’n’Roll, Blues, Punk und Metal – die Punks waren überrascht, dass Motörhead langhaarig waren, die Metal-Fans wunderten sich, dass sie der nihilistischen Fuck-you-Mentalität des Punk nahestanden. Mit Hits wie «Ace of Spades» (1980), kompromissloser Anti-Establishment-Attitüde, schwarzem Humor und konstantem Touren auch in kommerziellen Durststrecken schrieben Motörhead Musikgeschichte. Heute entspinnt sich ein veritabler Kult um Lemmy. Unter Bewunderern wie auch Skeptikern gilt er als einer der wenigen authentischen und glaubhaften Vertreter des Lebensstils des Rock’n’Roll – hedonistisch, selbstzerstörerisch, libertinär, antiautoritär. Lemmy spielt nicht Golf, hat nicht zu
Gott gefunden, macht keine Ayurveda-Kuren und sammelt keine Gegenwartskunst. Seit jeher hat er seine Verachtung für Religion und Politik jeglicher Glaubens- und Ideologieprovenienzen bekundet. Er bezeichnet sich selbst als anarchistisch im weitesten Sinne und lobt die Rebellion um der Rebellion willen. Seit 1990 lebt er in Los Angeles und knackt die Highscores der Glücksspielautomaten in seiner
Lieblingskneipe «Rainbow Bar and Grill». Mit «Aftershock TOUR EDITION» ist im August die jüngste Platte von Motörhead erschienen.