Zensur mit Ansage
Thomas Maul: Was man wann wissen konnte. Hinweise zur Aufarbeitung der Corona-Verbrechen. Norderstedt: BoD, 2023.
Um sich einer Aufarbeitung des Corona-Staatsverbrechens zu entziehen, erklärten alle für die grundrechtsnegierenden Massnahmen verantwortlichen deutschen Institutionen – von Ethikrat bis Gesundheitsministerium –, man «hätte es eben damals nicht besser gewusst», als Menschen in Lockdowns und Masken zu zwingen oder sie zu einem ungeprüften medizinischen Eingriff zu verpflichten.
In «Was man wann wissen konnte» weist Thomas Maul – ein «Laie auf allen ‹wissenschaftlichen› Fachgebieten» – nach, dass man im Gegenteil von Anfang an alles hätte wissen können. Mit bestechender Systematizität widerlegt der Publizist die angebliche «gesellschaftliche Bedrohung durch das Coronavirus» (Angela Merkel) und bezieht sich dabei ausschliesslich auf offizielle Studien und Daten von Robert-Koch-Institut, Gesundheitsministerium und Rechnungshof. So konnte man bereits im Februar 2020 aufgrund der u.a. von John Ioannidis ausgewerteten und breit publizierten Daten wissen, dass die IFR (Infection Fatality Rate) von Covid (0,035 Prozent) mit der saisonalen Grippe vergleichbar ist. Man konnte bereits im März 2020 wissen, dass die WHO nichtpharmazeutische Interventionen wie Lockdowns zur Bekämpfung von Pandemien ablehnte und dass der Gleichsetzung von positivem PCR-Test und «Corona-Fall» – unabhängig von der Ausprägung von Symptomen – eine Umdefinierung von «Infektion» zugrunde liegt, die mit epidemiologischen Richtlinien unvereinbar ist.
Wie Maul zeigt, handelte es sich bei Covid um eine Pseudopandemie. Maul rekonstruiert die systematische Fehlbarkeit des PCR-Tests und stellt fest, dass es «ein jeder Tradition und Medizin spottendes Umdefinieren von ‹Fällen›» war, das «unter tatkräftiger Beteiligung von Politik und Medien den Eindruck einer Bedrohung erst erzeugt» hat. Von Inkompetenz konnte daher spätestens im April 2020 keine Rede mehr sein. Hinter der medial-politischen (Selbst-)Zensur steckt System. Eine Einbettung des Faktenzusammenhangs in die politische Erosion demokratischer Systeme steht noch aus. Man wünscht sich eine Fortsetzung von Mauls geradezu forensischer Studie.