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Zahl des Monats

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Zahl des Monats

 

ist der Rang, den die Schweiz 2021 im weltweiten Vergleich bei der Pressefreiheit bekleidete. Bei dem Ranking von Reportern ohne Grenzen schnitt Norwegen am besten ab. Es folgen Finnland, Schweden und Dänemark, aber auch Costa Rica und Jamaica sind vor der Schweiz platziert. Deutschland liegt auf Rang 13 und Österreich auf Platz 17. Das Schlussquartett unter 180 Ländern bilden China, Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea. Russland liegt auf Platz 150, direkt hinter der Demokratischen Republik Kongo.

Das Ranking von Reporter ohne Grenzen basiert auf ­qualitativen Befragungen zu Meinungsvielfalt, Medien­unabhängigkeit, journalistischem Arbeitsumfeld und Selbstzensur, rechtlichen Rahmenbedingungen, institutioneller Transparenz und Produktionsinfrastruktur. Aber auch von Reportern ohne Grenzen erhobene quantitative Daten zu Übergriffen und ­Gewalttaten gegen Journalisten fliessen mit ein.

Ist die Presse frei von staatlicher Repression, können ­Medien ihre Rolle als vierte Gewalt effektiv wahrnehmen. Entsprechend gehen gelebte Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit mit Pressefreiheit Hand in Hand. Sie verstärken sich gegenseitig. Freie Berichterstattung wirkt gegen Korruption, wodurch wiederum die Unabhängigkeit von Medien ­gestärkt wird. Solch «gute» Gleichgewichte können sich ­tendenziell selbst erhalten und stärken. Leider gilt das auch für «schlechte» Gleichgewichte, die durch eine unterdrückte Presse und staatliche Willkür geprägt sind. Auch vor diesem Hintergrund stimmt der Rückgang der Pressefreiheit seit 2014 in deutlich mehr als der Hälfte der untersuchten Länder pessimistisch. Das gilt insbesondere für osteuropäische ­Länder wie Bulgarien, Ungarn, Polen oder Slowenien.

Eine freie und vielfältige Presse ist integraler Bestandteil einer liberalen Gesellschaft. Wie die freiheitliche Ordnung selbst sollte sie niemals für selbstverständlich genommen werden. Sie muss gehegt, gepflegt und geachtet werden, wo sie bereits heute gedeiht, und speziell dort, wo sie zu­künftig gedeihen soll. Beiträge dazu kann jeder einzelne ­leisten, auch durch seinen Medienkonsum.

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