Zahl des Monats
78 Prozent der Schweizer wird mindestens eine «grundlegende digitale Kompetenz» gemäss Umfragedaten von Eurostat aus dem Jahr 2021 attestiert. Damit liegt die Schweiz deutlich über dem EU-Durchschnitt von 54 Prozent. Insgesamt wurden Personen in 36 Ländern befragt und die Schweiz liegt nur hinter Island (81), den Niederlanden, Finnland und Norwegen (alle 79 Prozent). In den grossen Ländern der EU ist der Anteil der Bevölkerung, der mindestens über grundlegende Kompetenzen für ein erfolgreiches digitales Leben verfügt, deutlich geringer: Spanien 64, Frankreich 62, Deutschland 49 und Italien 46 Prozent.
Die in der Umfrage erfassten Kompetenzen decken ein breites Feld ab. Sie umfassen den Umgang mit Daten und Informationen, die Kommunikation und Kollaboration, die Erstellung von Inhalten, den Schutz der eigenen Geräte und Daten sowie die Lösung von analogen und digitalen Problemen mit digitalen Mitteln. Eine grundlegende digitale Kompetenz liegt also noch nicht vor, wenn jemand erfolgreich Google nutzt und Netflix-Serien schaut. Die deutlichen Unterschiede zeigen auch die Werte für Personen im Alter zwischen 25 und 54: Die Anteile der grundlegend digital Kompetenten sind in allen Ländern ein paar Prozentpunkte höher, während sich in etwa die gleichen Abstände zwischen den Ländern zeigen.
Die Schweizer sind digital relativ fit. Die Adaption neuer digitaler Werkzeuge fällt ihnen entsprechend leichter. Aber auch sie würden von Digitalisierungsfortschritten ihrer europäischen Nachbarn profitieren, die nicht gerade zu den digitalen Schwergewichten gehören. Länder, deren Bevölkerungen in weiten Teilen in der digitalen Welt noch nicht angekommen sind, werden sich auf mittlere Frist auch weiterhin mit der Digitalisierung schwertun. Allen voran sollte Deutschland, das unter dem Versiegen billiger Energie aus Russland und der Belastung der Beziehung zum wichtigen Handelspartner China leidet, grosses Interesse haben, auf den digitalen Zug aufzuspringen.