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Zahl des Monats

41 Prozent aller Jobs in der Schweiz sind Homeoffice-kompatibel. Zu diesem Schluss kam 2020 eine OECD-Studie, die den ­Anteil der Jobs in ihren Mitgliedsländern untersuchte, denen auch von daheim aus nachgegangen werden kann. In den Niederlanden, Schweden und Australien war ihr Anteil so hoch wie in der Schweiz. Nur in Grossbritannien (43 Prozent) und Luxemburg (49 Prozent) war der Anteil merklich höher. Für Frankreich kam die Studie auf 39 und für Deutschland sowie Österreich auf 36 Prozent. Für die USA wurden 32 Prozent ermittelt. Schlusslicht war die Türkei mit 21 Prozent.

Ein hoher Anteil Homeoffice-kompatibler Jobs gibt Flexibilität. Vor Corona wurde von dieser Flexibilität jedoch kaum Gebrauch gemacht. Büroarbeit war die dominierende Standardlösung, auch bei Tätigkeiten, die ohne weitreichende ­Anpassungen von zu Hause ausgeübt werden können. ­Corona hat diesbezüglich alles verändert. Die Flexibilität wurde genutzt, und Homeoffice wurde für viele Wissensarbeiter zumindest vorübergehend die Regel. Homeoffice ist ­gekommen, um zu bleiben, zumindest für einen Teil der ­Arbeitszeit. Wurden Homeoffice-Möglichkeiten vor der ­Pandemie in allen Ländern stiefmütterlich behandelt, werden sie jetzt überall mitgedacht, was in Ländern mit viel Homeoffice-Potenzial mehr Wirkung entfaltet.

Die Pandemie hat den Prozess der Verbreitung von Fernarbeitsplätzen vermutlich lediglich massiv beschleunigt. Anstatt uns über Jahre in ein neues Gleichgewicht zu bewegen, sind wir gesprungen. Die Nachwirkungen dieses Sprungs werden sich vermutlich ebenfalls im Zeitraffer entfalten. Das gilt umso mehr für Länder wie die Schweiz und dort insbesondere für die Städte und ihr Umland, wo die Anteile dieser remotefähigen Jobs besonders hoch sind. In einer hybriden Arbeitswelt, in der das Büro an vielleicht nur noch drei von fünf Tagen der Woche der Arbeitsort der Wahl ist, fällt die Nachfrage nach Büroflächen geringer aus. Auch wird das weitere Einzugsgebiet der Städte als Wohnort attraktiver. Wo und wie wir in den kommenden Jahren arbeiten, wo wir wohnen und wie ausgiebig wir Verkehrsmittel nutzen, hängt massgeblich vom «Homeoffice-Schock» der letzten zwei Jahre ab.

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