Wie Songs der Beatles entstehen
Die aufwendig gemachte Dokumentation «Get Back» gibt neuen Einblick in die Gruppendynamik und die Schaffensprozesse der Fab Four.
Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson wurde mit seinen Tolkien-Verfilmungen weltbekannt. Zuletzt hat er sich auf eine besondere Art des Dokumentarfilms spezialisiert: Er baut aus historischem Material neue Filme. So veröffentlichte er 2018 «They Shall Not Grow Old» über den 1. Weltkrieg. Dafür restaurierte, kolorierte und vertonte er altes Material.
Nun aber widmet er sich den Beatles. Dabei verwendet er Filmmaterial, das 1969 für den Film «Let It Be» (und seine abgebrochenen Vorgängerprojekte) gedreht worden war. Der Film bietet dabei neue Einblicke in den Schaffensprozess, die Gruppendynamik und das sich ankündigende Ende der «Fab Four». Wiederum wurden Bild und Ton aufwendig restauriert.
Der Film zeigt magische Momente, etwa einen Paul McCartney in Hochform beim Songwriting oder wütendes Lärmen der Band aus Frustration. Letztlich sind die drei Folgen in «Lord of the Rings»-Überlänge aber zu wenig konzentriert: Für die allermeisten Zuschauer wären wohl manche halb-gespielte Lieder und Coversongs verzichtbar gewesen.
Trotzdem bleibt es auch 2021 faszinierend, das unglaubliche Gespür der Beatles für Melodien, eingängige Textzeilen und das komplexe Zusammenspiel von Paul, John, George, Ringo und Yoko Ono – beim Teetrinken, Toastessen, Rauchen und Musizieren – relativ direkt zu beobachten.
Die Serie «Get Back» ist bei Disney+ zu sehen. (dj)