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Wer sich ein «weisses und  christliches Europa» wünscht, hat das Christentum nicht verstanden
Symbolbild. Bild: pexels.

Wer sich ein «weisses und
christliches Europa» wünscht, hat das Christentum nicht verstanden

Kritik an Migranten und an der Migrationspolitik ist möglich ohne Fokus auf die Hautfarbe. Nostalgiker, die das anders sehen, offenbaren ein seltsames Verständnis von christlichen Werten.

Neulich stiess ich auf einen Beitrag auf X, der mit folgenden Worten begann: «Ich möchte, dass Europa weiss und christlich bleibt.»

Der Autor fuhr fort, indem er für verschiedene europäische Länder typische Merkmale nannte. Am Ende versicherte er, dass er kein Rassist sei, sondern einfach nur Europa und seine Kultur liebe. Der Beitrag wurde mehrere tausend Mal gelikt und geteilt.

Als nichtweisse, christliche Europäerin mit brasilianischen Wurzeln fühlte ich mich durch solche Äusserungen ausgeschlossen. Wenn ich die Kombination der Begriffe «weiss» und «christlich» in einem Satz lese, bekomme ich Zustände.

«Wenn ich die Kombination der Begriffe ‹weiss› und ‹christlich› in einem Satz lese, bekomme ich Zustände.»

Fundament für friedliche Koexistenz

Das Christentum basiert auf dem Einbezug und der Befähigung der Schwächsten der Gesellschaft. Es half, ein Betriebssystem zu schaffen, das ein friedliches Miteinander mit freier Meinungsbildung ermöglicht. Je mehr Menschen mit dem Christentum in Berührung kamen, desto demokratischer wurde die Welt. Das anzuerkennen bedeutet nicht, blind zu sein für den Missbrauch der Religion, den es leider auch gegeben hat.

Aus meiner Sicht sind christliche Werte Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft. Da ich am eigenen Leib erfahren habe, dass Integration nichts mit Hautfarbe zu tun hat, werde ich die Nostalgiker, die von einem weissen Europa sprechen, nie wirklich verstehen können.

Das Verhalten zählt

Ich gehöre zu jenen, die Migranten lautstark kritisieren, wenn diese sich nicht der Kultur ihres Gastlandes anpassen wollen. Auch Politiker, die eine blinde Willkommensideologie predigen, habe ich nicht mit bissigen Kommentaren verschont.

Das hat Gründe, die mit der Realität zu tun haben, die ich erlebe. Je mehr das Gastrecht missbraucht wird, desto schwieriger wird es für die Migranten, die sich bereits integriert haben. Das reicht von den Kindern, die kaum noch Deutsch lernen können, weil in vielen Quartieren Schweizer Kinder fehlen, bis zum Hausfrieden, wenn man sich mit den Nachbarn eine Waschmaschine teilen muss.

Nur habe ich in meiner Kritik nie die Hautfarbe gesehen, sondern nur das Verhalten.

Ich bin davon überzeugt, dass nur eine Rückbesinnung auf die christlichen Werte die Migrationsproblematik lösen kann. Man muss den Mut haben, neue Konzepte zu entwickeln, welche die eigene Geschichte widerspiegeln. Denn unsere Welt kennt kein anderes Fundament, das so viele verschiedene Völker umfasst.

«Ich bin davon überzeugt, dass nur eine Rückbesinnung auf die

christlichen Werte die Migrationsproblematik lösen kann.»

Dann wird auch die Hautfarbe keine Rolle mehr spielen.

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