Wer ist hier der Ausbeuter?
Glencore zieht sich aus Sambia zurück: Höchste Zeit, dass Schweizer NGO die Staatsverantwortungsinitiative lancieren!
Jüngst hat der Rohstoffkonzern Glencore bekanntgegeben, die Kupferminen-Betreiberin Mopani in Sambia an das staatliche Bergbauunternehmen zurückzugeben, dem er sie im Jahr 2000 abgekauft hatte. Die Mine war damals in einem erbärmlichen Zustand, die Schadstoffemissionen lagen massiv höher als heute, die Arbeitsbedingungen der Arbeiter waren katastrophal. Bei diesen wahrlich schönen Aussichten für Sambia ist es höchste Zeit, dass Schweizer NGO eine Staatsverantwortungsinitiative lancieren, so dass unverantwortlich wirtschaftende Staaten rund um den Globus endlich in der Schweiz vor Gericht gebracht werden können. Die Argumente dabei könnten praktisch 1:1 von der Konzernverantwortungsinitiative übernommen werden: Ruchlose Staaten beuten weltweit Menschen und Natur aus, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. Es ist legitim, den sambischen Staat in der Schweiz zu verklagen, weil ein fairer Prozess in Sambia nicht möglich ist. Und natürlich ist es zulässig, dass sich die Schweiz in ausländische Rechtssysteme einmischt, wenn es um international anerkannte Standards geht. Dem Vernehmen nach ist der Druck von farbigen Fahnen, die man zur Unterstützung der Staatsverantwortungsinitiative an den Balkon hängen darf, bereits in Vorbereitung. In China. (lz)