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«Wer Fleisch isst, soll das nicht dreimal täglich tun»

Zwei Unternehmer debattieren am «Duell des Monats» über Für und Wider des Fleischverzichts.

«Wer Fleisch isst, soll das nicht dreimal täglich tun»
Lukas Leuzinger, Lisa Rothenbühler und Lukas Böni am 14.05.2024 im Karl der Grosse. Bild: Selina Seiler.

Lukas Böni sprach sich am zweiten Duell des Monats am Dienstag in Zürich zwar für Fleischverzicht aus, relativierte seine Position aber gleich zu Beginn. Er esse seit ein paar Jahren wieder Fleisch. Der Grund ist simpel: «Salami.» Ihm gehe es nicht darum, Fleisch verbieten zu wollen, betonte der Gründer des Startups Planted, das Fleischersatzprodukte aus Erbsen herstellt. «Ich möchte die Leute anregen, ihren Fleischkonsum zu reflektieren.»

In diesem Punkt stimmte ihm Lisa Rothenbühler, Mitgründerin der Berner Metzgerei «Onkel Urs» und Landwirtin, zu. Sie spricht sich für den Konsum von Fleisch aus, das gesund und ökologisch sinnvoll sei. Man solle sich aber Gedanken darüber machen, was man esse und wie oft. «Wer Fleisch isst, soll das nicht dreimal täglich tun, sondern ab und zu und es dafür bewusst geniessen.»«Onkel Urs» verkauft ausschliesslich Fleisch aus der Region Bern von Bauernhöfen, deren Philosophie Rothenbühler und ihre Mitgründer teilen.

Böni wies darauf hin, dass Fleisch klimaschädlicher und weniger nachhaltig sei als pflanzliche Produkte. Rothenbühler konterte: «Wir dürfen nicht vergessen, dass die Schweiz ein Grasland ist. Wenn wir die Kühe nicht hätten, wäre die Schweiz nicht das Wanderland, wie wir es kennen.» An vielen Orten wäre Ackerbau gar keine Alternative.

Fleisch verbieten zu wollen, halten weder Böni noch Rothenbühler für eine gute Idee. Böni wünscht sich aber höhere Preise für Fleisch – etwa, indem man Subventionen streicht. Rothenbühler – die gerade daran ist, den elterlichen Hof von Direktzahlungen unabhängig zu machen – sieht staatliche Eingriffe hingegen generell kritisch. Letztlich sei Fleischkonsum eine persönliche Entscheidung. Ihr Appell ans Publikum: «Egal, was ihr esst: Seid euch bewusst, was auf dem Teller liegt.»

Trotz aller Unterschiede machten beide Unternehmensgründer deutlich, dass ihnen Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen ist. Rothenbühler etwa isst konsequent nur das, was saisonal verfügbar ist. Eben erst konnte sie sich nach einer langen Zeit mit spärlicher Auswahl von Wintergemüse auf die ersten Früchte des Frühlings stürzen. Das aber mit Wonne! (lz)

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