Unkorrumpierbares Geld
Sechs Gründe, weshalb Bitcoin allen anderen Währungen überlegen ist.
1. Bitcoin ist ein Polypol der Geldschöpfung aus privaten «Dezentralbanken»
Das Monopol der Geldschöpfung bevorzugt wenige zulasten vieler. Bitcoin beendet diese Ungerechtigkeit im Geldsystem.
Der souveräne Nationalstaat besitzt das Monopol auf Schöpfung von Fiatgeld, ausgelagert an Zentral- und Geschäftsbanken. Zudem ist dessen Produktion fast kostenlos: Die Herstellungskosten einer Schweizer Banknote liegen bei ca. 30 Rappen, digital kann Fiatgeld mit einem simplen Klick als Datenbankeintrag erzeugt werden. Dieses Schöpfen aus dem Nichts zum Nulltarif bringt enorme Vorteile für diejenigen, die Geld schöpfen dürfen beziehungsweise zuerst an neu geschöpftes Geld gelangen: Das Banken- und Finanzsystem, staatsnahe Organisationen und Unternehmen erfahren beim «Erstzugriff» keine inflationsbedingte Entwertung des zusätzlichen Geldes – im Gegensatz zu allen anderen. Der Rest der Volkswirtschaft folgt erst später oder geht leer aus, muss aber aufgrund der entstandenen Inflation höhere Preise zahlen (Cantillon-Effekt). Demgegenüber sorgt Bitcoin für gleich lange Spiesse. Das Mining erzwingt einen einheitlichen, ortsunabhängigen, algorithmisch normierten Energieaufwand für die Geldschöpfung. Dieser Wettbewerb verhindert die Monopolbildung und entkräftet den Cantillon-Effekt.
2. Bitcoin bietet Sicherheit und Stabilität, Fiatgeld weder noch
Bitcoin ist durch den Wert der aufgewendeten Energie gedeckt. Das Gegenparteirisiko mit Einlagensicherung wie bei Fiatgeld fällt weg.
Warum gibt es eine Einlagensicherung für das eigene Geld, sobald es auf einem Bankkonto liegt? Das liegt daran, dass das Geld auf dem Konto rechtlich zu einer Forderung gegenüber der Bank wird. Weil diese Forderung in einer Krise auch mal nicht erfüllt werden kann, ist sie staatlich versichert, gedeckelt auf 100 000 Franken. Mit anderen Worten: Es gibt keine Garantie, dass man jederzeit auf sein gesamtes Bankguthaben zugreifen kann.
Bei Bitcoin steckt der Wert hingegen in der Sache selbst, es ist Warengeld wie einst Gold. Der Unterschied zu Gold ist, dass der Vorrat an Bitcoin strikt auf 21 Millionen Einheiten limitiert ist. Die Erzeugung (das Mining) von Bitcoin ist wiederum nach dem Modell von Goldminen gestaltet: Zu Beginn findet man leicht viel, später findet man immer weniger und es wird immer schwieriger – der Energieaufwand steigt. Bitcoin ist also gedeckt, weil es nur durch Energieaufwand geschaffen werden kann. Das ist auch gut und fair so, weil alle mitmachen können, ganz ohne Banklizenz.
3. Bitcoin ist neutrales Geld, das niemand dominieren kann
Während Fiatgeld international als politische Waffe eingesetzt wird, ist Bitcoin nicht korrumpierbar.
Mit dem historischen Privileg, die Weltleitwährung US-Dollar herauszugeben, entwickelten sich die USA zum ökonomisch und militärisch mächtigsten Staat der Erde. Über das Petrodollarsystem erzeugen die USA eine konstante Währungsnachfrage und exportieren so ihre Inflation. Doch Bitcoin entzieht allen Staaten die Macht aus der Erzeugung und Kontrolle des eigenen Fiatgelds. Ebenso beschneidet Bitcoin als neutrales Geld die Möglichkeiten geopolitisch-ökonomisch mächtiger Staaten, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Von dieser Dezentralisierung von Macht profitieren grundsätzlich alle Staaten, ausser den mächtigsten. Die Chance von Bitcoin ist, die real existierende internationale Anarchie – die ohne eine Weltregierung de facto herrscht – für alle Staaten fairer zu gestalten. Mit der Aussicht auf mehr Sicherheit und Freiheit zu geringeren Kosten hat das Gros der Nationalstaaten einen starken spieltheoretischen Anreiz, neutrales Geld zu halten.
4. Bitcoin ebnet den Weg zu finanzieller Souveränität
Bitcoin bietet Banking ohne Banken, aber mit starker finanzieller Privatsphäre.
Bürger können den Pfad zur finanziellen Souveränität unabhängig und selbstgesteuert in drei Stufen beschreiten: Stufe eins besteht im Einrichten eines eigenen Wallet, um Bitcoin senden, empfangen und selbst verwahren zu können. Also das Äquivalent eines Bankkontos, nur komplett privat und ohne Bank. Während man mit einer kostenlosen Wallet-App starten kann, werden für grössere Summen spezielle Hardware-Wallets angeboten. Stufe zwei ist die Teilnahme am Netzwerk mit einem Bitcoin-Node. Ein kleiner Einplatinencomputer reicht aus, um als Knoten im Bitcoin-Netzwerk Transaktionen zu validieren und über Protokolländerungen abzustimmen. Auf Stufe drei nimmt man mit einem Miner selbst am Verarbeiten aller Transaktionen des Netzwerks teil und erhält dafür Gebühren in Bitcoin. Die so ermöglichte finanzielle Inklusion ohne staatliche Subvention ist der Hintergrund des Bitcoin-Slogans «Be your own bank».
5. Bitcoin hilft, Klimaziele zu erreichen
Bitcoin-Mining trägt durch Netzstabilisierung und Emissionsreduktion signifikant zu den Klimazielen bei.
Miner können sehr schnell ein- und ausgeschaltet werden: Je nach Situation können sie (ansonsten verschwendete) Energieüberschüsse nutzen. Oder sie können ihren eigenen Verbrauch auf null reduzieren und das Netz entlasten. Weil Bitcoin-Mining hochskalierbar betrieben werden kann, trägt es zur Stabilisierung des Stromnetzes bei.
«Off-grid» eingesetzt, kann es den Aufbau erneuerbarer Energiequellen an unerschlossenen Orten schneller rentabel machen, indem es den Break-even zeitlich vorzieht oder Projekte überhaupt erst rentabel macht: So kann zum Beispiel die Versorgung eines afrikanischen Dorfes mit Strom ermöglicht werden. Schliesslich reduziert Mining Emissionen, wenn beispielsweise Methan von Mülldeponien oder Ölraffinerien zum Betrieb verwendet wird, anstatt es in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Die Mining-Technologie ist ausgereift, effizient, überall sofort einsetzbar. Statt auf nicht durchsetzbare internationale Klimaabkommen setzt sie auf Effizienz durch selbstverstärkende ökonomische Anreize.
6. Bitcoin motiviert nachhaltiges Verhalten
Werterhaltendes Geld reduziert Überkonsum, Ressourcenverschwendung und Emissionen. Fiatgeld zielt dagegen auf Nachfragestimulation ab.
Ich gebe Ihnen 10 000 Franken. Wollen Sie das Geld lieber heute erhalten und konsumieren – oder erst in zehn Jahren? Wenn Sie eher jetzt als später konsumieren möchten, haben Sie eine hohe Zeitpräferenz. Wenn zusätzlich das Geld in der Zeit auch noch an Wert verliert (Inflation), dann ist Ihr Anreiz zu warten noch geringer. Wir werden deshalb von Produzenten bombardiert, doch mehr zu konsumieren und «die Wirtschaft anzukurbeln», weil sie genauso unter dem Wertverlust leiden. Die langfristigen Folgen dieser hohen Zeitpräferenz sind bekannt: Überkonsum, Überproduktion, Ressourcenverschwendung, Wegwerfmentalität und unnötige Emissionen.
Neuer Versuch: Ich gebe Ihnen 0,1 Bitcoin. Lieber heute oder in zehn Jahren? Wenn Sie eine tiefe Zeitpräferenz haben, können Sie vielleicht warten. Wenn zusätzlich auch noch der Bitcoin-Preis in Franken steigt – was durchaus möglich ist, denn Bitcoin ist desinflationär –, dann ist Ihr Anreiz zu warten noch stärker. Der natürliche Zustand des freien Marktes ist Deflation: Durch technischen Fortschritt und Wettbewerb werden Produkte und Dienstleistungen über die Zeit billiger. Den Deflationskritikern zum Trotz: Natürlich werden Sie trotzdem weiterhin alles kaufen, was Sie zum täglichen Leben brauchen.
Stabiles Geld belohnt langfristiges Verhalten. Heute scheitern aber wichtige gesellschaftliche Projekte an Kurzfristigkeit im Denken und Handeln, verursacht durch das Fiatgeldsystem. Wenn wir wollen, dass Investitionen in bedeutsame Felder mit langen Laufzeiten (Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien, Ernährung etc.) auch getätigt werden, dann muss unser Geld tiefe Zeitpräferenz unterstützen. Nur wertstabiles Geld – in Bitcoin erreicht durch eine algorithmisch fixierte, unveränderliche Geldpolitik und Mengenbegrenzung – ebnet den notwendigen Weg in eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen.