Thomas Moser – der dritte Mann für ein halbes Jahr
Längere Vakanzen im Direktorium beeinträchtigen die Entscheidungsfindung der Nationalbank wenig, wenn versierte Stellvertreter einspringen.
Ende September wurde bekannt, dass Dewet Moser, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums, nach insgesamt fast vier Dekaden im Dienst der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf Ende März 2024 zurücktritt. Damit muss der Bankrat schon wieder auf Personalsuche gehen. Erst eine Woche zuvor war es ihm gelungen, mit Antoine Martin per 1. Januar 2024 die Lücke zu schliessen, die nach dem Weggang von Andréa Maechler seit Ende Juni im dreiköpfigen Direktorium bestand. Längere Vakanzen in diesem Gremium mögen zwar unschön sein, beeinträchtigen die Substanz der Entscheidungsfindung der Geldpolitik aber wenig. Denn in diesem Fall übernimmt der Stellvertreter die Position als Direktoriumsmitglied mit voller statt wie sonst nur mit beratender Stimme.
Thomas Moser kann also als Stellvertreter von Andréa Maechler ein halbes Jahr gleichberechtigt mit Präsident Thomas Jordan und Vize Martin Schlegel über die Geldpolitik befinden. Er hat darin Übung, nahm er diese Funktion doch bereits nach dem Rücktritt des Präsidenten Philipp Hildebrand bis zur Wahl Jordans als Nachfolger von Januar bis April 2012 wahr. Noch längere Vakanzen im Direktorium als die aktuelle gab es in den 1920er-Jahren. (pk)