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Spielplatz

Ich bin unsterblich verliebt. In einen Fussballstar. Das kann mir niemand verargen. So schlank ist er! So muskulös! Ein Mannsbild, sag ich Ihnen! Und wenn er den Ball trifft! Dieser Ausdruck! Diese Kraft – ja, Gewalt! Und immer trägt er sein unwiderstehliches Lächeln zur Schau. Das mich in seinen Bann zieht. Ein perfekter Mannschaftsspieler ist […]

Spielplatz

Ich bin unsterblich verliebt.
In einen Fussballstar.
Das kann mir niemand verargen.
So schlank ist er!
So muskulös!
Ein Mannsbild, sag ich Ihnen!
Und wenn er den Ball trifft!
Dieser Ausdruck!
Diese Kraft –
ja, Gewalt!
Und immer trägt er sein unwiderstehliches Lächeln zur Schau.
Das mich in seinen Bann zieht.
Ein perfekter Mannschaftsspieler ist er!
Keine Egomanien!
Nein, immer ausgerichtet.
Stets für den Mitspieler da.
Ach, dieses Lächeln!
Es verfolgt mich in meine Träume.
Die roten Punkte auf seinen Wangen!
Seine ganze Gestalt!
Ach, könnte ich doch näher in seiner Nähe sein!
Und wenn er Torschütze ist…
Keine Übertreibung!
Nein, gleich ist er wieder an seinem Posten!
Was stört mich denn sein hölzernes Benehmen?
Jeder hat seine Schwächen.
Oder etwa nicht?
Und doch will sie nicht blühen, unsere Liebe.
Ich stosse nicht auf Resonanz.
Keinerlei Echo tönt auf mein Gefühl.
Und dennoch bin ich so verliebt!
Ganz stark!
Und lass mir das nicht nehmen!
Er ist mein Held!
Dort in der dritten Reihe.
Der zweite von links.
Ganz in Rot.
Ich bin verliebt!
In ihn!
Er antwortet mir nicht.
Ich bin verliebt!
In meinen Helden!
Der so viele Tore schiesst!
Wer hat ihn nur so wunderbar geschnitzt?
Den zweiten von links?
In der dritten Reihe meines Tischfussballspiels…

 

 


 

Das Gedicht ist erschienen in François Loeb: Geschichten, die der Fussball schrieb. Bern: Benteli, 2008.

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