So sehen Antikapitalisten aus
Kleider machen Leute. Das weiss man auch in Nordkorea.
Wie kleiden sich die Kapitalisten, die Kim Jong-un so fürchtet wie der Teufel das Weihwasser? Vielleicht denken Sie nun zuerst an Massanzüge, Pelzmäntel und Bowler-Hüte. Der nordkoreanische Diktator sieht allerdings die Prioritäten anderswo: Im Rahmen eines rigorosen Massnahmenpakets gegen «antisozialistisches Verhalten» verbietet die kommunistische Partei ihren Bürgern das Tragen von Skinny Jeans und Nasenpiercings. Gemäss Medienberichten sind nur noch 15 Haarschnitte nach nordkoreanischem Recht erlaubt – gefärbte Haare sind verboten. Man habe aus der Geschichte gelernt, begründete die Zeitung «Rodong Sinmun», das Sprachrohr der Partei, die jüngsten Vorschriften. Den kapitalistischen Lifestyle gelte es im Keim zu ersticken – sonst probt schon bald eine junge Generation von Nordkoreanern den Aufstand in Röhrenjeans. (jb)