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Sicher durch die Krise

Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht ausgeht.

 

«Mit Fiktionen, um ein mildes Wort zu gebrauchen, kommt man vielleicht einige Wochen aus, aber nicht einige Jahre. Die Folgen sehen wir allzu deutlich: Die Hälfte der Staaten unserer Erde bekommt auch zu Fantasiesätzen keinen Centime neuen Auslandskredits; und die grosse Mehrzahl der Banken macht falsche Bilanzen. Wundert man sich, dass der Sparer an nichts mehr glauben will, alle Beschwörungen von Regierungen und Banken mit – sagen wir es offen, nur zu gerechtfertigter – Verachtung behandelt und immer stärker hortet?» 

Es ist schwer, bei diesen Worten nicht an die Zinspolitik der Zentralbanken, die enorme Staatsverschuldung, geschönte Bankbilanzen und das zerrüttete Vertrauen der Sparer zu denken. Doch diese Passage stammt aus dem Buch «Krisenwende» von 1932 von Bankier Felix Somary, der aufgrund seiner hellsichtigen Vorhersagen auch «der Rabe von Zürich» genannt wurde (und auch heute wieder dringend gelesen werden sollte). Die Krisenprognostiker scheinen in den vergangenen Jahren an Zulauf gewonnen zu haben. Droht uns der «Weltsystemcrash» oder «Der grösste Crash aller Zeiten», wie zwei populäre Bücher gerade suggerieren? Auch wer verbal den Ball flacher hält und nicht sofort das Armageddon herbeibeschwört, muss eingestehen, dass wir in Zeiten von Negativzinsen und gewaltigen Anleiheankaufs­programmen letztlich Teil eines Experiments sind, dessen Ausgang mehr als ungewiss ist. 

Ein Dossier über das Thema Krise ist jedoch kein Dossier über Katastrophismus! Wir wollen nicht Panik schüren, sondern zu Krisenkompetenz und scharfem Kalkül ermuntern.

Wer seinen Kopf behält, behält auch sein Kapital – schon etymologisch gehören beide Wörter zusammen. Nehmen wir Krisen als etwas Natürliches, Notwendiges an, als Momente der Katharsis, der Inventur und der ehrlichen Rechenschaft gegenüber der Wirklichkeit und uns selbst. Dazu gehört jedoch, der Wahrheit schonungslos ins Auge zu sehen. Unsere Autorinnen und Autoren tun dies alle auf ihre unverkennbare Weise. 

Mit diesem Dossier sind Sie für die Zukunft bestens gerüstet. 

Ihre Redaktion


Für die Unterstützung dieses Dossiers danken wir Georges Bindschedler.
Redaktionell verantwortlich ist der «Schweizer Monat».

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