Schwitzen mit Sexyama
In der südkoreanischen Realityshow «Physical 100» lösen sehr fitte Menschen sehr schweisstreibende Aufgaben. Für die Zuschauer ist das kurzweilig und wenig anstrengend.
2021 wurde «Squid Game» für Netflix zum Überraschungshit. In der fiktiven Fernsehserie aus Südkorea traten 456 Personen in tödlichen Kinderspielen gegeneinander an. Nur eine Person kann überleben und den Geldpreis gewinnen. Die koreanischen Macher von «Physical 100» haben nun überlegt, wie sie in einer Realityshow eine ähnliche Spannung erzeugen können – ohne dass es für die Teilnehmer gleich lebensgefährlich wird.
Auch hier geht es um einen schönen Topf südkoreanische Won. Darum bewerben sich genau 100 Sportlerinnen und Sportler, die alle koreanisch sprechen, darunter Olympioniken, Crossfitterinnen und Bodybuilder. Bekanntestes Gesicht ist Choo Sung-hoon, ein in Japan lebender Mixed-Martial-Arts-Kämpfer mit dem Spitznamen «Sexyama», der als 47-Jähriger für die ältere Generation antritt. Die muskelbepackten Teilnehmer müssen einzeln oder in Teams insgesamt fünf Aufgaben lösen. Am Schluss bleibt jene Person übrig, die den besten Körper hat – so die Ausgangslage.
Die fünfeinhalb Spiele sind gut gewählt und verlangen den Sportlern viel ab. Es zeigt sich, dass die grössten Muskeln oft nicht die stärksten sind. Im Gegensatz zu den meisten Teilnehmern hat die Serie aber durchaus etwas fett auf den Rippen – an manchen Stellen wäre es auch etwas kürzer gegangen. Und die Serienmacher haben den Tick, spannende Momente stets mehrfach zu wiederholen. Ungewöhnlich für eine Sportsendung ist auch, dass die Folgen jeweils an der entscheidende Stelle enden, als ob ein Fussballmatch vor dem Elfmeterschiessen unterbrochen würde. Letztlich bietet das Format aber beste Popcorn-Unterhaltung, die dem hiesigen Zuschauer – abgesehen von den koreanischen Namen – sehr wenig abverlangt. (dj.)