Schnurrende Klimakiller
Die Sozialdemokraten wollen den Büsibestand in der Schweiz regulieren.
Die SP sagt der Überbevölkerung den Kampf an. Die «Nachhaltigkeitsinitiative» der SVP, welche die Einwohnerzahl der Schweiz auf 10 Millionen beschränken will, lehnen die Sozialdemokraten zwar ab. Dafür wollen sie bei einer anderen Gruppe ansetzen: den Katzen.
Am Mittwoch hat Nationalrätin Nina Schläfli (SP, Solothurn) eine Anfrage im Parlament eingereicht mit dem Titel «2 Millionen Hauskatzen in der Schweiz: Was macht der Bundesrat?». Schläfli macht sich Sorgen über die «Hunderttausenden» von verwilderten und vernachlässigten Katzen in der Schweiz. Die vielen Büsis seien ein Problem für das Klima und die Biodiversität.
Um dieses Problem zu bekämpfen, schweben Schläfli – wen überrascht es? – neue staatliche Eingriffe vor. Etwa eine Informationskampagne des Bundes. Oder eine Informationspflicht für Katzenhalter, eine Chippflicht oder eine Kastrationspflicht (für Katzen, nicht für ihre Halter).
Eine Kastrationspflicht hat übrigens vor sechs Jahren schon die FDP-Politikerin Doris Fiala gefordert. Der Bundesrat verwies damals auf die vielfältigen Massnahmen, die der Staat bereits ergriffen habe. So habe der Bund die Kampagne «Luna & Filou» lanciert, um «alle Katzenhalterinnen und -halter über die Vorteile einer Kastration und einer dauerhaften Kennzeichnung durch einen elektronischen Chip zu informieren».
Gut möglich, dass der Bundesrat angesichts des parlamentarischen Drucks nun weitere staatliche Eingriffe ersinnt. Nur etwas wird wohl weiterhin unbegrenzt bleiben: die Vorstossfreudigkeit und Regulierungslust unter der Bundeshauskuppel. (Lukas Leuzinger)