Neugierige Meisterfotografin
Ein Bildband setzt der Fotografin Martine Franck ein Denkmal.
Die Organisation Reporters sans frontières setzt sich weltweit für freie Medien ein. Und untermalt ihr Engagement kunstvoll: In regelmässigen Abständen gibt sie unter dem Titel «100 photos pour la liberté de la presse» Kollektionen mit Bildern unterschiedlicher Fotografen heraus.
Der neuste Band setzt Martine Franck (1938-2012) ein Denkmal. Die belgische Fotografin reiste für die legendäre Agentur Magnum um die Welt, war unter anderem in Frankreich, China, Indien und Irland tätig. Sie fotografierte Demonstrationen, Kulturschaffen, vor allem aber Alltagsszenen. Ihre Schwarzweissfotos fangen gesellschaftliche Entwicklungen und historische Ereignisse in ruhiger, nüchterner und doch spektakulärer Weise ein. So etwa, wenn ein irischer Junge in einem trostlosen Quartier Dublins verschmitzt lächelnd mit einer Pistole in die Kamera zielt. Oder an einer Demonstration «contra la vie chère» 1975 in Paris.
«Je ne crois pas que vous poussiez être un bon photographe sans être curieux des autres», sagte Martine Franck einst. Ihr Werk verdeutlicht, was sie meinte. (Lukas Leuzinger)
Reporters sans frontières: Martine Franck: 100 photos pour la liberté de la presse