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Mein und Dein

Schon die Allerkleinsten wissen sehr gut zwischen Mein und Dein zu unterscheiden. Doch man will es ihnen austreiben.

Mein und Dein
Bild: pixabay.com.

Niemand werde als Rassist geboren, heisst es in der aktuell heiss geführten Rassismusdebatte. Als dreifacher Vater – mit Babysittern aller Couleur – kann ich dies sehr bestätigen. Tatsächlich entscheidet erst die übergemeinschaftliche «Struktur», ob wir eine offene und freie oder eine kollektivistische und geschlossene – oder eben rassistische – Gesellschaft sind, was wiederum die Werte ihrer Mitglieder prägt.

Dieses «Struktur-Argument» – man denke beispielsweise an den Begriff der «strukturellen Gewalt» – wird kurioserweise hauptsächlich von links ins Feld geführt. Dabei sind es gerade die Linken, welche stets die mächtigsten Strukturen, nämlich die staatlichen, ausbauen wollen – um sich danach zu beklagen, es gehe von diesen Strukturen Gewalt aus. Die Rechte wiederum neigt dazu, dieses Argument abzustreiten, doch sie irrt, wenn sie die Existenz solcher Strukturen negiert. Liberale dagegen wollen Strukturen minimal gestalten und sie flexibel und durchlässig halten. Ebenso merkwürdig mutet die linke Berufung auf das unschuldige Kind an, also auf einen (guten) biologischen Urzustand des Menschen, während gleichzeitig laute Kritik an einem «Biologismus» geübt wird.

Wenn man trotzdem auf die Kleinsten hören wollte, ist eine andere Gefahr für die Freiheit virulenter: Während Rassismus glücklicherweise noch nie breiter geächtet und das tatsächliche und vermeintliche Dunkelfeld immer greller ausgeleuchtet wird, wird das private Eigentum als zentraler Grundstein jeder liberalen Gesellschaftsordnung nicht nur schleichend da und dort eingeschränkt, sondern auch ganz grundsätzlich in Frage gestellt – führt man sich etwa die aktuellen Ideen exorbitanter Erbschaftssteuern oder staatlicher Vorkaufsrechte für Haus und Boden vor Augen. Dabei unterscheiden gerade die Allerkleinsten, wie alle Eltern ebenfalls zu bestätigen wissen, noch rabiat zwischen «Mein» und «Dein». Was dann später leider auszutreiben versucht wird.

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