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Mein Medienkonsum

Ich bin einer der Letzten oder bald der Allerletzte. Untypisch für meine Generation habe ich mich bis jetzt dem Smartphone erfolgreich verweigert. Durch mein Studium an der ETH Lausanne und das JCVP-Präsidium bin ich oft unterwegs. Ein Smartphone vermisse ich dabei nicht. Lieber schaue ich beim Zugfahren aus dem Fenster. Oft sind diese internetfreien Zeiten […]

Ich bin einer der Letzten oder bald der Allerletzte. Untypisch für meine Generation habe ich mich bis jetzt dem Smartphone erfolgreich verweigert.

Durch mein Studium an der ETH Lausanne und das JCVP-Präsidium bin ich oft unterwegs. Ein Smartphone vermisse ich dabei nicht. Lieber schaue ich beim Zugfahren aus dem Fenster. Oft sind diese internetfreien Zeiten meine produktivsten. Manchmal nutze ich die Zugfahrten für Podcasts, von SRF 3 Sounds über SRF 2 Kontext bis zu SRF 4 International. Private Podcasts habe ich noch nicht für mich entdeckt, vielleicht bin ich dazu zu bequem, deckt doch SRF mein Spektrum ganz gut ab. Um mich über Tagesaktualitäten zu informieren, vertraue ich allerdings lieber den Printmedien. Ich ziehe das klar umrissene Format einer Zeitung dem mühsamen Zusammensuchen von Informationen im Internet vor.

Morgens lese ich meist die NZZ, angefangen beim Sportteil. Um aus der Ferne das Geschehen in Luzern zu verfolgen, folgt die NLZ als leider alternativloses, monotones Zentralschweizer Monopolblatt. Und ja, auch die «Weltwoche» gehört zu meiner Lektüre. Heute muss man sich fast schon rechtfertigen, wenn man dieses zwar etwas repetitive, aber doch mit klarer Kontur verfasste Magazin liest.

Das Fernsehen beschränkt sich bei mir ausschliesslich auf Sportübertragungen, sonst schaue ich weder Privat- noch öffentlich-rechtliche Sender. Dank meiner Französischkenntnisse kann ich mittlerweile den bemüht enthusiastischen SRF-Fussballkommentatoren aus dem Weg gehen. Trotzdem ärgert mich das SRG-Bashing, das so gern betrieben wird. Die Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Medien, wie sie von der JFDP und der JSVP gut versteckt mit der sympathisch klingenden «No-Billag-Initiative» forciert wird, halte ich für gefährlich. Statt einer Medienvielfalt, die die mehrsprachige Schweiz braucht, könnte es dann nur noch 2 bis 3 deutschsprachige Stationen à la RTL und SAT1 geben. Nicht alles ist schlecht, was die SRG produziert. Doch leider verschliesst sie sich der dringend notwendigen Diskussion über Transparenz und Umfang des nur vage gefassten «Service public», ohne zu merken, dass sie sich dadurch nur selbst schadet.

 

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