Making of 1053
Am Rand: die Mutigen
Vor zehn Jahren schrieb er für den «Schweizer Monat» über die Wichtigkeit von Vertrauen, vor dreien über den Wert des zivilen Engagements. Nun hat der profilierte Politikwissenschafter Markus Freitag für uns einen exklusiven Text verfasst, in dem er sich Gedanken über den Stellenwert von Mut in der hiesigen Gesellschaft macht. Er kommt zum Schluss, dass die Minderheit der Mutigen in der Schweiz an den Rand gedrängt wird von den Gewissenhaften und den nach Verträglichkeit Strebenden – risikoreichen Vorgehensweisen erteile das nationale Temperament nicht selten eine Absage. Mehr dazu hier. Die Erkenntnis, dass die Schweiz gar nicht so mutig ist, wie sie stets vorgibt zu sein, öffnet den Weg in eine weiterführende Analyse der Risikokultur in unserem Dossier.
Binäres Denken?
«Ratio» heisst Vernunft. Nicht umsonst bezeichnet der Begriff aber auch das Verhältnis zweier Zahlen, den Quotienten. In Zeiten, da sich nur noch wenige Zeitgenossen die Mühe machen, Zahlen im Kontext zu betrachten oder zwischen Korrelationen und Kausalitäten zu unterscheiden, wird diese Doppelbedeutung zum Problem: Es herrscht ein Glaube an die zweckfreie, reine Objektivität der Zahl. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe spürt dem gegenwärtigen Quantifizierungskult nach, erläutert manches Missverständnis. Klar wird, um es mit dem lustigsten Physiker im deutschsprachigen Raum, Vince Ebert, zu sagen: «Nur weil man irgendetwas mit einer Zahl ausdrücken kann, heisst das noch lange nicht, dass es auch Sinn ergibt.» Mehr dazu, lesen Sie hier.