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Making Of 1046

Unruhe im Energiemarkt

Der Energiemarkt spiegelt wie kein anderer, wie vernetzt Menschen heute leben und arbeiten – und wie verletzlich unser modernes Leben eben doch ist. Die Branche befindet sich mitten in einem massiven Wandel: Das Verschmelzen von Internet und Energienetz eröffnet langfristig ganz neue Möglichkeiten zu dezentralem Wirtschaften und neuen Effizienzsprüngen. Gleichzeitig sorgen der Aufstieg erneuerbarer Energien und ein harter politischer Interessenkampf zurzeit für viel Aufruhr im Markt. Es lohnt sich – auch unabhängig von der Abstimmung, die diesen Monat in der Schweiz stattfindet –, diese Entwicklungen genauer zu betrachten. Unserer Politik- und Wirtschaftschefin Olivia Kühni ist es gelungen, mit Jeremy Rifkin einen der prominentesten Denker auf diesem Gebiet als Autor zu gewinnen. Rifkin besucht die Schweiz immer wieder und hält sie gerade aufgrund ihrer föderalen Struktur für ein spannendes Zukunftslabor. Unumstritten sind allerdings weder Rifkin noch die – sich an seinen Prognosen orientierende – vorgespurte europäische Energiestrategie. Die grosse Debatte zur Zukunft von Energiemarkt und -wende finden Sie hier.


 

Auf- und Abstieg

Auf die Erbringung einer ausgezeichneten Leistung folgt der soziale Aufstieg; wer hingegen träge wird, kann und soll auch wieder absteigen. Es ist das Kernversprechen der sozialen Marktwirtschaft: «Leistung muss sich lohnen.» Und unser aktuelles Dossier fragt: Gilt das eigentlich noch?

Die Schweiz, so viel sei schon an dieser Stelle verraten, ist durchlässiger als viele andere Länder. Aber auch hier verbleiben erstaunlich viele Menschen in den sozialen Schichten, in die sie zufällig hineingeboren wurden – die Soziologin Julie Falcon hat das in einer Pionierstudie nachgewiesen. In den USA steckt der Aufzug der sozialen Mobilität schon seit Jahren fest, wie der für den Pulitzerpreis nominierte Journalist David Leonhardt skizziert – mit dramatischen politischen Folgen.

Klar wird: wer nicht will, dass anerkannte Talente von unten die künftigen Sozialkassen zusätzlich belasten, während Trägheit und Fehlentscheide ganz oben für ungestrafte Kapitalvernichtung sorgen, muss ungerechtfertigte Privilegien in Politik, Wirtschaft und Kultur abbauen (Marco Salvi). Privat gilt es, das Denken in Stereotypen (Barbara Zimmermann) und den inneren Schweinehund zu überwinden (Sandrine Gehriger). So gelingt die Neuformulierung des liberalen Aufstiegsangebots an alle.


 

Racial Profiling

Es weckt oft Empörung, wenn Polizisten oder Zollbeamte Menschen wegen ihrer Hautfarbe herauspicken. Doch gerade weil das Thema sensibel ist, wäre eine offene Debatte über Sinn und Grenzen von Racial Profiling wichtig. Marko Kovic machtin seinem Artikel einen Anfang. Lesen Sie mehr dazu hier.


 

Yang schaltet ab

In nicht allzu ferner Zukunft sollen Roboter die Menschheit von allen unliebsamen Arbeitenbefreit haben: Hochofenreinigung, Herzklappenaustausch, Autofahren bei Tempo 80, Papierbündeln. Was aber, wenn die Roboter auch in der Familie zusätzliche Aufgaben übernehmen? Gemeint ist nicht nur das Abspülen nach dem Abendessen, sondern auch das Kinderhüten, die Hausaufgabenkontrolle und schliesslich das Brudersein. Alexander Weinsteins Kurzgeschichte «Abschied von Yang» entführt uns in eine solch nahe Zukunft – und legt unangenehm nah, dass die dümmsten kollektivistischen Ressentiments sogar das Zeitalter der Roboter überleben könnten. Mehr dazu hier.

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