Making of 1015
Ja, sie können!
Man kennt und respektiert sich. Aber sobald das Record-Lämpchen der TV-Kameras leuchtet, fallen ihre Argumente nicht selten dem Politzirkus zum Opfer: Christoph Blocher und Christian Levrat kennen die Tricks und Finten des öffentlichen Streits. Zum Beispiel: Ignore the message, shoot the messenger. Wir baten also die beiden Parteistrategen, für einmal auf persönliche Angriffe zu verzichten und nur die Kraft des besseren Arguments spielen zu lassen. Und siehe da: mit Hilfe des Ökonomen Gebhard Kirchgässner entwickelte sich eine redliche und unterhaltsame Debatte – in der dann selbstverständlich doch noch der eine oder andere Seitenhieb placiert wurde. Den Beweis dafür, dass TV-Verhaltensmuster keine Naturgesetze sind, finden Sie in der grossen Debatte.
Unser Mann in Addis
Nicola Forster bat um einen Zeitaufschub für seine Kolumne. Der Netzwerker und Politunternehmer hatte einen guten Grund. Er zog Anfang März nach Addis Abeba, von wo aus er die nächsten Monate wirbeln wird. Von der äthiopischen Hauptstadt eröffnet sich ein spannender Blick auf die Schweiz. Überzeugen Sie sich selbst davon.
Hochkultur in Gesprächsform
Anfang 2012 trafen Florian Rittmeyer und Michael Wiederstein den Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa in St. Gallen. Der Schriftsteller stellte sich als überzeugter Liberaler heraus. In seinem Essayband «Alles Boulevard» schlug der Intellektuelle bezüglich des Kapitalismus dann aber kritische Töne an: Der Siegeszug der freien Marktwirtschaft zerstöre nicht nur die althergebrachten politischen Hierarchien, sondern auch jene in Kunst und Kultur. Die neue Massenkultur sei zwar für alle Bürger zugänglich und konsumierbar, sie sei aber auch ebenso profan, wenn nicht frivol. In der Diskussion mit dem Philosophen und Soziologen Gilles Lipovetsky erntet Vargas Llosa nun Widerspruch von ungewohnter Seite. Lesen Sie das grosse Gespräch, das hier erstmals auf Deutsch erscheint.
Welcome, Mr. Ridley!
Der britische Bestsellerautor Matt Ridley («Wenn Ideen Sex haben») gehört seit gut zwei Jahren zu den Freunden der Redaktion. Wir haben ihn im Dezember 2011 kennengelernt, als er einen souveränen Auftritt in der von Rolf Dobelli begründeten Community ZURICH.MINDS hinlegte. Ab sofort bringen wir bissige Essays aus seiner spitzen Feder.
Am Kachelofen mit Kind und Kegel
In ihrem Roman beschreibt sie die Brutalität der ländlichen Schweiz, und auch in ihrem gemütlichen Zuhause werden Besucher schon mal mit Plastikschaufeln traktiert: Silvia Tschui, Autorin und Mutter eines zweijährigen Blondschopfs, verhiess ein Interview, wie wir «wohl noch keines erlebt» hätten. Und tatsächlich: es kommt selten vor, dass die Gesprächspartnerin Windeln wechselt und Spielzeugautos herbeifährt, während die Journalistin in der Stube am Kachelofen hockt. Aber: Tschui beherrscht das Multitasking perfekt. Was sie mit ebenso viel Tempo wie Tiefe von ihrer Schreibarbeit erzählte, lesen Sie im Interview.
Elisabeth Kopp…
…hat uns einiges voraus, und das nicht nur in Jahreszahlen. Deshalb haben wir sie gefragt, ob sie uns über den richtigen Umgang mit Zeit etwas berichten könne. Und sie kann. Generös beschreibt sie, wie man wird, was man ist: neugierig, erinnerungsreich, agil. Am 5. April beehrt sie uns als Ehrengast unseres DENKPUNKTES.