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M4Moralpolizei: Die Migros
betreibt ideologische Säuberung

Das Festival M4Music lädt eine blinde Sängerin aus, weil sie konservative Ansichten vertritt. Das ist nicht nur feige, sondern auch ein Verrat an der Kunst.

M4Moralpolizei: Die Migros betreibt ideologische Säuberung
m4music Festival 2025. Bild: Jonathan Labusch.

Heute Freitag um 16 Uhr hätte die blinde Schweizer Sängerin Bernarda am M4Music-Festival der Migros beim Zürcher Schiffbau auftreten sollen. Doch sie wird nicht auf der gratis besuchbaren Open-Air-Bühne stehen. Ihr Auftritt wurde gestern von M4Music kurzfristig aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Nach Angaben der Festivalorganisatoren gab es in den sozialen Medien angekündigte Störaktionen, um den Auftritt von Bernarda zu verhindern. Hintergrund dieser Drohungen scheint zu sein, dass Bernarda 2022 beim «Marsch fürs Läbe» der Abtreibungsgegner in Zürich aufgetreten ist. Mit anderen Worten: Ihre «Sünde» bestand darin, christlich-konservative Ansichten zu vertreten. Ansichten, die in den Augen der selbsternannten Hüter der modernen Kunstwelt unverzeihlich sind. M4Music hat vor den ersten Anzeichen von Widerstand feige kapituliert und unter dem Druck einiger bösartiger Kommentare in den sozialen Medien aufgegeben.

«Ich hasse keinen Menschen», sagte Bernarda als Reaktion auf die Absage. «Wir mögen verschiedene Meinungen haben, und daraus folgend auch Uneinigkeiten, trotzdem hat jeder einzelne Mensch seine Einzigartigkeit, Liebenswürdigkeit, seine unantastbare Würde.»

Vielsagende Rechtfertigung

Die Migros wiederum erklärte dem «Tages-Anzeiger», das Festival führe zwar «Background-Checks» durch, aber man könne manchmal «auch etwas übersehen». Das ist ein ungeschminktes, vernichtendes Eingeständnis. Es bedeutet nichts anderes, als dass Bernarda nach Ansicht der Migros von Anfang an nie auf dieser Bühne hätte stehen dürfen.

Hier geht es also nicht um Drohungen, nicht um Schutz. Hier geht es um ideologische Säuberung. Die öffentliche Bühne soll nur denjenigen zur Verfügung stehen, deren Ansichten genehm sind.

Natürlich sagt das niemand so direkt. Aber wer zwischen den Zeilen liest, erkennt: Die Migros entschuldigt sich hier effektiv für den Lapsus, der es Bernarda ermöglichte, der Mauer ideologischer Reinheit einen winzigen Riss zuzufügen.

«Die Migros entschuldigt sich effektiv für den Lapsus, der es Bernarda

ermöglichte, der Mauer ideologischer Reinheit einen winzigen Riss zuzufügen.»

Triumph der digitalen Jakobiner

Die feige Entscheidung von M4Moralpolizei, eine blinde Künstlerin zum Schweigen zu bringen, deren einziges Vergehen eine vermeintliche ideologische Unreinheit zu sein scheint, ist nicht nur ein Akt der Feigheit, sondern ein Verrat an der Kunst. Indem das Festival den Drohungen der digitalen Jakobiner so bereitwillig nachgegeben hat, hat es nicht die öffentliche Ordnung gewahrt, sondern den Mob ermutigt. Es hat die Gewalt (oder zumindest deren Androhung) zum massgeblichen Schiedsrichter darüber gemacht, wer auftreten darf und wer zum Schweigen gebracht wird.

Wenn allein die Drohung von Störaktionen oder Gewalt einen Künstler zum Schweigen bringt, steuert unsere Zivilisation auf den Abgrund zu. Zwischenrufer, Schläger und anonyme Hetzer in den sozialen Medien üben mehr Macht aus als Künstler, Publikum und die Ideale einer freien Gesellschaft.

Wenn M4Moralpolizei auch nur einen Funken Integrität besässe, hätte es auf diese Drohungen nicht mit Kapitulation, sondern mit Trotz reagiert. Es hätte deutlich gemacht, dass keine zivilisierte Gesellschaft ihre Kulturräume den Launen derer überlässt, die am lautesten schreien oder am heftigsten drohen.

«Wenn M4Moralpolizei auch nur einen Funken Integrität besässe, hätte es auf diese Drohungen nicht mit Kapitulation, sondern mit Trotz reagiert.»

Statt Bernardas Auftritt zu verteidigen, liess die Migros den Mob triumphieren. Sie verpasste die Gelegenheit, die künstlerische Freiheit zu schützen, und knickte vor den Internet-Rüpeln ein. So trägt sie dazu bei, dass Kunst sich nicht mehr ungehindert von den diktatorischen Dogmen der Woke-Bewegung entfalten kann.

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