Linke Theoretiker spielen Polizei – und setzen unsere Sicherheit aufs Spiel
Von Foucault berauscht, von der Realität überfordert: Der Beschluss des Lausanner Parlaments, die Polizei zu entwaffnen, verrät viel über die akademische Blase der Linken.
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Die Lausanner Genossen scheinen zu viel Michel Foucault ‒ den französischen Philosophen und Theoretiker der Machtkritik ‒ im Kopf zu haben. Das Stadtparlament hat kürzlich einen Vorstoss von linker Seite angenommen, der die weitgehende Entwaffnung der Polizei fordert – was de facto ihrer Abschaffung gleichkäme. Denn was ist die Polizei ohne ihr ultimatives Abschreckungsinstrument? Das Denkmuster hinter dieser Forderung stammt aus Foucaults Analyse von Macht und Kontrolle: Für ihn ist die bewaffnete Polizei Symbol einer Gesellschaft, die durch permanente Androhung von Gewalt diszipliniert wird.
Basierend auf einer radikalen Skepsis gegenüber Macht und Autorität verkennt die Lausanner Linke die Realität. Das Problem in vielen von Einwanderern aus der Dritten Welt geprägten Vierteln wurzelt in einer tief verinnerlichten Angstpädagogik, die bereits in der frühen Kindheit beginnt. Man lernt nicht, Dinge durch argumentative Begründungen zu akzeptieren, sondern weil es die Autorität so will – sei es der Vater, der ältere Bruder, der Präfekt des Königs oder Gott. Eine politische und soziale Erziehung, die auf einem aufgeklärten Gesellschaftsvertrag basiert, fehlt in dieser Sozialisierung völlig. Entsprechend wird eine Polizei, die nicht jederzeit bereit ist, ihre Autorität auch mit Gewalt durchzusetzen, in diesen Vierteln nicht ernst genommen.
«Basierend auf einer radikalen Skepsis gegenüber Macht und Autorität verkennt die Lausanner Linke die Realität.»
Wie anders die westliche Polizeikultur im Gegensatz zur arabischen normalerweise funktioniert, hat der jordanische Journalist Mehdi Jasim in seiner TV-Sendung über seine Europareise eindrücklich beschrieben. «Wenn in Europa ein Polizist die Hand hebt, dann zur Begrüssung. In Jordanien hebt er sie nur zum Schlag.» Dieser Vergleich mag übertrieben sein, aber im Kern ist er richtig.
Weniger Respekt, mehr Chaos
Die Errungenschaft einer Polizei, der man ohne lähmende Angst begegnen kann, droht nun ausgerechnet dort zu erodieren, wo sie am dringendsten gebraucht wird. In bestimmten Vierteln Berlins wie Neukölln oder Wedding, aber auch in vergleichbaren Quartieren Lausannes, die von Menschen geprägt sind, die in ihren Herkunftsländern Autorität nur als Bedrohung kennengelernt haben, führt das Fehlen des Angstfaktors nicht zu mehr Respekt, sondern zu Chaos. Das zeigt sich auf Berlins Strassen, wo Demonstranten mit Migrationshintergrund Polizisten hemmungslos attackieren, während in ihren Herkunftsländern jeder vor Uniformierten kuschen würde.
Die akademische Bubble der Lausanner Linken, in ihrer Foucault’schen Verblendung gefangen, zelebriert ihre theoretische Dekonstruktion von Macht, während die realen Machtverhältnisse in den Einwanderervierteln über diese linke Fantasie spotten. Eine zahnlose Polizei ist nichts anderes als eine Einladung zu Chaos und eine Gefährdung der Sicherheit aller dort lebenden Menschen.
«Eine zahnlose Polizei ist nichts anderes als eine Einladung zu Chaos und eine Gefährdung der Sicherheit aller dort lebenden Menschen.»
Statt sich in französischer Theorie zu verlieren, die zwar intellektuell klingen mag, aber letztlich nur Nationen zersetzt, täten die Lausanner Linken gut daran, sich auf eidgenössische Werte zu besinnen: Pragmatismus, Tradition und Sicherheit. Die Polizei kämpft bereits heute damit, ihren Beruf attraktiv zu machen – und es herrscht ein deutlicher Mangel an Polizisten. Mit realitätsfernen Forderungen nach Entwaffnung wird es noch schwieriger werden, Menschen für den Polizeiberuf zu gewinnen. Es sei denn, man rekrutiere künftig die Polizeianwärter direkt unter Foucault-Anhängern in philosophischen Seminaren. Denn was die Lausanner Linke hier vorführt, ist nichts anderes als das gefährliche Spiel von Theoretikern, die Polizei spielen wollen.