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Leichte Kost aus Japan

Mit «Erste Person Singular» serviert der japanische Bestsellerautor Haruki Murakami Melancholie und Übersinnliches in Kurzform.

Leichte Kost aus Japan

Seit Jahren wird der japanische Schriftsteller Haruki Murakami als möglicher Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Nun hat er einen neuen Band mit acht Kurzgeschichten vorgelegt. Ob sich mit «Erste Person Singular», so der Titel, die Chancen auf die grosse Auszeichnung erhöhen, ist unklar. Klar ist jedoch: Mit den Kurzgeschichten betritt der 72jährige Autor kein Neuland, sondern hält sich an bewährte Themen und Rezepte. In den Geschichten kommen zwar oft übersinnliche Erscheinungen vor, wirklich Spektakuläres passiert aber nur selten. So fährt ein jugendlicher Ich-Erzähler etwa zu einem Klavierkonzert, das nicht stattfindet – und begegnet stattdessen einem alten Mann, der ihm ein Rätsel aufgibt. Murakami-mässig stellt sich beim Lesen eine leichte Melancholie ein, und schon auf der dritten Seite fragt eine Frau: «Wahrscheinlich rufe ich beim Orgasmus den Namen eines anderen Mannes. Macht dir das etwas aus?» (dj)

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