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Lebensführung ist Privatsache
Bild: iStock.

Lebensführung ist Privatsache

Politiker wollen uns vorschreiben, wie viel wir zu arbeiten haben. Wir müssen den Staat so organisieren, dass jeder nach seinem Gusto leben kann.

Politiker jeglicher Couleur meinen, sie müssten uns vorschreiben, wie viel wir zu arbeiten hätten. Linke aus Zürich finden, die Politik müsse die Hausarbeit von den Frauen auf die Männer umverteilen und mit Lohnzahlungen entschädigen. Aber auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, sieht unseren Wohlstand bedroht, wenn zu viele Leute einfach nur ihr eigenes Leben optimierten und Teilzeit arbeiteten. Wie kommen Politiker, gar «bürgerliche», dazu, sich in so private Fragen einzumischen?

Der Ruf nach noch mehr Arbeitsvorschriften ist die Folge von massiven Subventionen in die Bildung, falschen Steueranreizen und einer nicht solid finanzierten Altersvorsorge. Je stärker der Staat eingreift, desto mehr werden die Lebensentscheidungen des Individuums zur Angelegenheit der Gesellschaft. Es kommt zu einem Aufschrei, wenn die gut aus­gebildete Ärztin «nur» zu Hause arbeitet, statt ihrem Job nachzugehen. Der Steuerzahler habe ihr für mehr als eine halbe Million Franken ihr Studium finanziert, und jetzt zahle sie zu wenig in die AHV ein. Es geht gar so weit, dass Ökonomen und Politiker behaupten, dass Teilzeitbeschäftigte mit höherer Ausbildung die AHV aushöhlten, weil sie nicht mehr viel mehr als den koordinierten Lohn verdienten. Unser System strotzt vor Fehlanreizen, so dass individuelle Optimierung tatsächlich zum gesellschaftlichen Problem wird.

Der Weg mit immer neuen Vorschriften führt in eine dystopische Welt, in der Beamte entscheiden, wer welchen Beruf zu wählen hat, wer berechtigt ist, Teilzeit zu arbeiten, und wer für die Haushaltsarbeit zuständig ist. Das ist schlimmer als in der DDR. Der Ausweg besteht darin, Regulationen und Gesetze abzuschaffen oder zu vereinfachen. Die Werkzeuge dafür heissen Individualbesteuerung, Bildungsgutscheine, Minderung der Steuerprogression oder neue Rentenregeln in der AHV. Wir müssen uns so organisieren, dass jede Familie und jeder einzelne das Leben nach eigenem Gusto gestalten kann, ohne dass deswegen gleich eine politische Diskussion entbrennt.

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