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Lasst den Männern Mythen!
Allan Guggenbühl, zvg.

Lasst den Männern Mythen!

Nichts motiviert Knaben und Männer mehr, als wenn sie Teil einer grossen Erzählung sind. Der Genderdiskurs reduziert Geschlecht zu einem sozialen Konstrukt und vergisst dabei grundsätzliche Unterschiede.

Männlichkeit wird heute oft mit einem Verhalten assoziiert, das als «problematisch» oder gar «toxisch» dargestellt wird.1 Männlichkeit sei der Ursprung von Ideologien, die zu Misogynie und Gewalt führten. Glaubt man dem aktuellen gesellschaftlichen Diskurs, würde die Welt sofort friedlicher, hörten Männer nur auf damit, sich auf spezifische Eigenschaften zu berufen.

Der Begriff Gender hat sich inzwischen im deutschsprachigen Raum durchgesetzt. Geschlechtliche Attribute, glaubt man, hätten keinen Zusammenhang mit der Biologie. Bei den Vorstellungen von Männlichkeit handle es sich vielmehr um rein gesellschaftliche Konstruktionen.

Wenn man einem Mann männliche Eigenschaften attestiere, reproduziere man gesellschaftliche Vorurteile und schränke damit die Entfaltungsmöglichkeiten des jeweils anderen Geschlechts ein. Nur wer an patriarchalen Strukturen festhalte, spreche weiterhin von typisch Mann und typisch Frau. Der gegenwärtige Meinungskanon besagt, dass Geschlechtseigenschaften das Resultat der Sozialisation seien. Wir tragen demnach Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit in uns, die wir uns durch Erziehung, Werbung und Medien angeeignet haben. Sie beeinflussten unsere spontanen Reaktionen und Sichtweisen. Bei den binären Geschlechtskategorien handle es sich um gesellschaftliche Vorurteile, die aus der Tiefe unseres Unbe­wussten auf uns einwirkten. Aufklärung, Umerziehung und intentionales Verhalten hülfen, diese unbewussten Rollenbilder zu überwinden. Mütter, Väter und Lehrpersonen müssten darum lernen, auf Eigenschaftszuschreibung bei den Geschlechtern zu verzichten.

Generell sollten geschlechtliche Qualitäten nicht als Folge biologischer Disposition verstanden werden, sondern als Ausdruck des subjektiven Empfindens. In einer freiheitlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts müsse man nicht dem Diktat des biologischen Geschlechts gehorchen, sondern habe die individuelle Wahl. Man versteht sich demnach als nonbinär und wird mit unterschiedlichsten Eigenschaften geboren; im Laufe des Lebens entscheidet sich, welches Geschlecht stimmig ist. Man kann sich definieren als bigender, androgyn, gendervariabel, Transmann, Transfrau, Trans, Inter, genderfluid – und dann auch mal wieder ganz anders. Es geht also um die Auskundschaftung und Identifizierung der Geschlechtskategorie, die einem entspricht. Die Erziehung hat dementsprechend Kindern eine breitere Sicht der Geschlechterfragen beizubringen.

Die Durchsetzung dieser Ausdifferenzierung ist jedoch schwierig, weil sich die alte Geschlechtsunterscheidung hartnäckig hält. Unsere Aufgabe sei es, so der Tenor des neuen Genderdiskurses, die unbewussten Vorurteile aufzuarbeiten und zu dekonstruieren. Medien wie auch Schulbücher und Erziehungsratschläge sollen nicht Rollenklischees reproduzieren.

Beobachtungen von Unterschieden

Wie steht es denn nun um männliche und weibliche Eigenschaften? Studiert man als neutraler Beobachter das Verhalten von Knaben und Mädchen, dann sind die Unterschiede augenfällig. Knaben bauen mit Klötzchen hohe Türme statt Häuschen, sie suchen in sozialen Situationen weniger den Blickkontakt mit Eltern, Verwandten und Lehrpersonen und gehen beim Spielen grössere Risiken ein. Ausserdem identifizieren sie sich oft mit der Feuerwehr oder der Polizei und reinszenieren Kämpfe. Auf Pausenhöfen gruppieren sich Schüler anders als Schülerinnen.

«Studiert man als neutraler ­Beobachter das ­Verhalten von ­Knaben und Mädchen, dann sind die Unterschiede augen­fällig.»

Während die Mädchen gern ihre Köpfe zusammenstecken, damit ein privater Raum entsteht, um neuste Beziehungsinformationen auszutauschen, scheinen viele Knaben auf dem Sprung. Sie stehen lässig nebeneinander, lassen zwischendurch ihre Blicke über die Umgebung schweifen und lassen immer wieder Sätze fallen, die provozieren oder Lacher auslösen. Während die Rede der Mädchen oft einen intimen Charakter hat, drängt sich bei den Knaben der Eindruck auf, sie wollten ihr Wissen hinausposaunen.

Lehrpersonen gegenüber sind Mädchen scheinbar offener, oft zeigen sie jedoch mehr Geschick im Verbergen ihrer Gefühle und Gedanken. Knaben ziehen allgemeine Themen wie Sport, Games oder Musik Beziehungsgesprächen vor; Männer verhalten sich oft ähnlich. Sie treffen einen guten Freund, unterhalten sich einen Abend lang und führen intensive Debatten, tauschen sich jedoch oft nur kurz über die Beziehung zur Frau oder Freundin aus. Vergleicht man die Wortwahl der Frauen mit jenen der Männer, fällt die weibliche Vorliebe für Füll- und Beziehungswörter auf. Das Gegenüber wird persönlich wahrgenommen.

Die Begrüssungsformen sind unterschiedlich. Männer neigen dazu, den Gesprächspartner liebevoll oder provokativ zu foppen und Umarmungen mit einem Bodycheck zu verwechseln. Frauen tauschen bei Begrüssungen gegenseitig ihre Wertschätzung und Freude über die Begegnung aus, auch wenn es nicht stimmt. Sie schätzen persönliche Aussagen, geben ungefragt Bewertungen und sind interessiert am Austausch von Beziehungsinformationen.

Wenn über Männlichkeit nachgedacht werden soll, gilt es zu versuchen, jenseits aktueller Paradigmen das Verhalten und Erleben von Frauen und Männern zu studieren. Es ist zu unterscheiden zwischen sozialen Konstruktionen und grundlegenden, sich immer wieder wiederholenden Eigenschaften. Was das heisst, möchte ich an einem Beispiel erläutern.

Ein Sommerabend an der Aare in Bern. Zum Abschluss des Semesters haben meine Studierenden ein Bräteln organisiert, gleich neben einem Fussballfeld. Man sitzt um das Feuer, debattiert über Module, Prüfungen, Professoren und Ferien. Es herrscht gute Stimmung. Nach dem Bräteln schlägt ein Student vor, Fussball zu spielen. Spontane Zustimmung aller Anwesenden. Nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen beteiligen sich am Match. Sowohl die Studentinnen als auch die Studenten schwitzen, schreien, dribbeln, entwickeln Taktiken und schiessen Tore. Es scheint klar, dass die Zeit vorbei ist, wo Fussball fast ausschliesslich Männer interessierte. Dann geschieht etwas Eigenartiges. Zwei Studentinnen ziehen sich zurück, setzen sich an die Feuerstelle und starten einen Schwatz. Nach ein paar Minuten gesellt sich noch eine Kollegin zu ihnen und dann noch eine, bis nach einer Viertelstunde alle Frauen das Spiel verlassen haben und am Feuer sitzen. Und die Männer? Die lassen nicht los. Sie spielen weiter, wollen sich beweisen, das Ausgleichsgoal schiessen, Revanche und Taktiken ausprobieren. Die Männer scheinen wie von einer Force majeure besessen, die ihnen keine Wahl lässt, als weiterzuspielen, auch wenn sie von ihren Kommilitoninnen zum Aufhören aufgefordert werden.

Fussballspielen ist heute für beide Geschlechter eine attraktive Sportart. Frauenfussball ist breit akzeptiert. Hier haben wir uns in den letzten Jahren von einem Klischee gelöst. Interessant ist jedoch die Frage, wieso die Männer nicht aufhören konnten. Je länger sie spielten, desto mehr wurden sie von einer inneren Kraft gepackt, die es für sie unmöglich machte, das Spiel zu beenden und sich zu ihren Kommilitoninnen zu gesellen. Sowohl die Studentinnen wie auch die Studenten hatten Interesse am Fussball. Was sie jedoch unterschied, war der zusätzliche Booster, der sich bei Männern aktiviert hat und Energien verlieh. Man hatte den Eindruck, dass es nicht mehr nur um sie persönlich ging, sondern eine äussere Macht sich ihrer bemächtigte.

Innere Bilder

Wenn wir die Hintergründe solcher Eigenarten der Knaben und Männer verstehen wollen, müssen wir den Referenzrahmen unserer Überlegungen erweitern und menschliches Verhalten nicht nur als Resultat der Sozialisation und bewusster Denkakte verstehen. Wir müssen von der Annahme ausgehen, dass wir von Dynamiken beeinflusst werden, die sich nur indirekt erschliessen lassen. Wir werden von Motiven angetrieben, die nicht direkt identifizierbar sind,2 sondern aus einer Tiefenschicht unserer Psyche stammen. Unsere Handlungen sind demnach nicht nur Resultat unserer Fähigkeiten, unserer Sozialisation und unserer bewussten Entscheidungen, sondern auch von unbewussten und angeborenen Dispositionen.

Bei der Frage geschlechtlicher Eigenschaften fällt auf, dass Männer Herausforderungen vielfach mit einer anderen inneren Szenerie verbinden als Frauen. Die Bilder und Szenerien, die sie in ihren Köpfen zur Bewältigung einer Herausforderung zitieren, haben eine eigene Qualität. Sie sind entscheidend für die Motivation, eine Aufgabe anzupacken oder sich für ein Thema zu interessieren; Männer imaginieren andere innere Bilder und Szenen, wenn sie sich einer Arbeit stellen oder einem Interesse nachgehen.

Bei Zugbegleitern, mit denen ich eine Zeitlang gearbeitet habe, fiel mir auf, dass sich die inneren Vorstellungen der Arbeit zwischen den Geschlechtern unterschieden. Während die Zugbegleiterinnern den persönlichen Kontakt zu den Passagieren in den Vordergrund rückten, ging es bei den meisten Zugbegleitern um die Bahn an sich. Sie sahen sich als Repräsentanten der Bahn oder als Bähnler, die einen Dienst an der Gesamtorganisation leisteten, während es den Zugbegleiterinnen um die Passagiere ging. Die Aufgabe wurde innerlich anders kontextualisiert, der Unterschied wirkte sich jedoch nicht auf die Qualität der Arbeit aus. Männern waren Passagiere ebenfalls wichtig. Der entscheidende Unterschied ist, dass die Seele aus der Tätigkeit etwas anderes machte.

Der Begriff Seele wird in der Psychologie kaum mehr verwendet. Er wird als zu unscharf oder zu mystisch empfunden. Mit Seele bezeichnet man eine unsichtbare Kraft, die uns allen eigen ist und unser Empfinden, unsere Gefühle und unser Denken beeinflusst, jedoch rational nicht erfassbar ist. Es handelt sich um eine Hypothese, die hilft, über nicht nachvollziehbare Dynamiken zu reflektieren. Für die meisten Menschen hat die Seele eine natürliche und unmittelbare Evidenz, auch wenn sie im naturwissenschaftlichen Sinn nicht beweisbar ist. Sie merken, dass innere Kräfte sie antreiben, inspirieren oder lähmen, ohne dass kausale Zusammenhänge erkennbar sind. Die Seele entscheidet über persönliche Gewichtungen von Lebenserfahrungen, Emotionen und kalibriert unsere Einstellung dem Leben gegenüber. Sie liefert uns Energien, besetzt Themen, identifiziert Interessen und meldet sich immer wieder mit ihren spontanen Fantasien. Die Seele entscheidet über unseren Energiehaushalt und Fokus im Leben. Eine Tätigkeit wird aufgrund innerer Seelenenergie attraktiv oder langweilig.

Auffallend bei Männern ist, dass sie ihre Tätigkeiten und Aufgaben in einen erweiterten Kontext stellen und sich innerlich in eine übergeordnete Szenerie versetzen. Knaben spielen Fussball, weil sie sich für Manchester United interessieren, oder strengen sich in der Schule an, weil sie später einmal zur Elite der Gesellschaft gehören möchten. Das Unmittelbare wird mit einem grandiosen Ziel verbunden. Das betrifft auch das Privatleben. Männer setzen sich für ihre Kinder ein, weil sie sich als Repräsentanten einer Familiendynastie sehen. Sie vertreten eine übergeordnete Idee oder versetzen sich in einen imaginierten, oft grandiosen Kontext. Aus diesem Grund bevorzugen Männer oft grosse Geschichten und grundlegende Erklärungen, selbst wenn sie banalen Aufgaben nachgehen.

«Männer bevorzugen oft grosse Geschichten und grundlegende

­Erklärungen, selbst wenn sie banalen ­Aufgaben nachgehen.»

Streben nach höherer Erfahrung

Diese unterschiedliche Einstellung führt zu anderen Gewichtungen im Privat- und Berufsleben, steht jedoch nicht im Zusammenhang mit Fähigkeiten. Lehrerinnen lassen sich eher durch den Kontakt zu den Schülern und Schülerinnen motivieren, Lehrer als Vertreter eines neuen Unterrichtsprinzips oder Vertreter der schulischen Organisation. Beide können sich liebevoll den Schülern und Schülerinnen widmen und innovativ unterrichten. Die Kontextualisierung der Tätigkeit weckt jedoch Energien und führt zur Überzeugung, etwas Sinnvolles zu tun. Dank unseren Imaginationen setzen wir uns für etwas ein und halten durch, wenn es schwierig wird.

«Lehrerinnen lassen sich eher durch den Kontakt zu

den Schülern motivieren, Lehrer hingegen als

Vertreter eines neuen Unterrichtsprinzips oder

Vertreter der schulischen Organisation.»

Männer rekurrieren bei ihren Imaginationen oft auf grosse Geschichten – Mythen, die ihnen das Gefühl von Sinn vermitteln. Es handelt sich dabei um paradigmatische Erklärungen, die Gemeinschaften verbinden und bei Pro­blemen zitiert werden. Man spricht von der Komfort­demokratie, wenn man mit neuen Forderungen an den Staat konfrontiert wird, oder man sieht im langen Sommer eine Folge der Klimaerwärmung. Mythen oder grosse Geschichten helfen uns, Erfahrungen zu verstehen und unseren Anstrengungen eine Richtung zu geben. Merkmal von Mythen ist, dass sich Fiktion mit Realität vermischt. Grosse Geschichten helfen, unser Dasein subjektiv zu überhöhen und in einem anderen Licht erscheinen zu lassen. Man träumt vom verheissenen Land, vom Endsieg oder der weltweiten Rettung der Waisenkinder.

Die Vorliebe für grosse Geschichten definiert Männlichkeit. Für viele Männer wird eine Tätigkeit oder Aufgabe sinnvoll, wenn sie in einen grösseren Kontext eingebunden wird. Bei Gesprächen lassen Knaben den Blick herumschweifen, weil sie sich als Teil des Geschehens auf dem Pausenplatz verstehen. Ein Fussballmatch wird interessant, weil es nicht nur um ein Spiel mit Kollegen geht, sondern um den Wettkampf an sich.

Ein häufiges Missverständnis ist, dass ein Mann mit seiner grandiosen Amplifizierung seine Tätigkeit sozial aufwerten will. Vielmehr geht es primär um Hintergrundgeschichten, die motivieren und Energien freisetzen, und nicht um sozialen Status oder den Anspruch auf mehr Rechte. Grosse Geschichten sind konstitutiv für Gesellschaften, sie können sich positiv oder negativ auswirken. Durch die Hetzschrift «Die Protokolle der Weisen von Zion» wurde der Antisemitismus angestachelt, Putin sieht seinen Angriffskrieg auf die Ukraine durch den Mythos eines grossrussischen Reichs legitimiert. Positive grosse Geschichten sind das Streben nach Gerechtigkeit oder die Idee, dass Empathie Menschen besser mache. Mythen oder die grandiose Amplifizierung von Aufgaben wecken Energie und Einsatzbereitschaft. Knaben und Männer setzen sich dank grossen Geschichten für gesellschaftliche, politische und auch kulturelle Themen ein.

Das Schiller-Zitat «Dreiundzwanzig Jahre und nichts für die Ewigkeit getan»3 ist ein Ausdruck des Strebens nach einer höheren Erfahrung, ähnlich wie bei dem Vater, der sich als bescheidener Hausmann verstand, seiner Frau beruflich den Vortritt liess, dann jedoch einen Verein für Hausmänner gründete und in Kürze dank Artikeln ein prominenter Hausmann wurde. Männlichkeit sollte darum nicht auf bestimmte Eigenschaften reduziert werden, sondern muss auch als seelische Orientierung verstanden werden, die nichts mit gesellschaftlichen Rollen und Bedeutung zu tun hat. Die Grandiosität oder der Wunsch, sich innerlich einer grossen Geschichte anzuschliessen, ist jedoch wichtig für die Motivation. Verabschieden sich Männer aus dem Gesundheitssektor oder dem Schulunterricht, hat das mit der Absenz von grossen Geschichten zu tun. Sind die Aufgaben normiert, die Abläufe fixiert und bürokratisiert, gibt es keinen Platz mehr für grosse Geschichten. Und dann gehen die Männer.

Eine tiefere Perspektive

Die Genderdebatte scheint mir diesen Aspekt zu übersehen. Sie argumentiert mit Selbstzuschreibungen von persönlichen Befindlichkeiten, die nicht in die Tiefe gehen. Als was man sich bezeichnet, ist in einer demokratischen Gesellschaft jedem einzelnen überlassen. Die Gender­debatte hat sich in einem Randthema festgebissen und konstruiert eine Gegnerschaft, die es kaum gibt. Kaum jemand stört sich daran, wenn jemand sein Geschlecht ändern will. Das unterschiedliche Verhalten hat mit tieferen seelischen Eigenschaften zu tun, die wiederum mit Rollen, Tätigkeiten oder Selbstzuschreibungen verbunden sind.

«Die Genderdebatte hat sich in einem Randthema

festgebissen und konstruiert eine Gegnerschaft, die es kaum gibt.»

Wichtiger wäre, sich dem Thema Männlichkeit und Weiblichkeit aus einer tieferen Perspektive zuzuwenden und es entsprechend zu berücksichtigen. Erinnern wir uns an die Worte von Antoine de Saint-Exupéry: «Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.»

  1. Zum Beispiel Birgit Sauer und Otto Penz: «Konjunktur der Männlichkeit. Affektive Störungen der autoritären Rechten». Frankfurt: Campus, 2023.

  2. Marc Solms: The Hidden Spring: A Journey to the Sources of Our ­Consciousness. New York: Norton, 2021.

  3. Friedrich Schiller: «Don Carlos», ll. Akt, 2. Auftritt.

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Ahmad Mansour und Donat Blum, fotografiert von Ioannis Politis.
«Männlichkeit wird nach wie vor viel zu stark mit Dominanz gleichgesetzt»

Schriftsteller Donat Blum hält Männlichkeit für ein soziales Konstrukt und will ihr ­Empathie entgegensetzen. Psychologe Ahmad Mansour widerspricht und kritisiert die Verteufelung «alter weisser Männer». Ein Streitgespräch über Gendern, ­muslimischen Antisemitismus und Zärtlichkeit.

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