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Kreative Zerstörung macht reich
Bild: Unsplash.

Kreative Zerstörung macht reich

Der Wert der Unternehmen in den USA übersteigt denjenigen in der EU um ein Vielfaches. Denn Europa bremst in Krisen den Prozess der kreativen Zerstörung.

Die EU hat 450 Millionen Einwohner, die USA deren 350. Die zehn grössten Unternehmen der EU sind etwa 2500 Milliarden Dollar wert, jene der USA fünfmal mehr. In der EU gehören Hersteller von Luxusgütern, Finanzdienstleister und Automobilproduzenten zu den grössten Firmen. In den USA sind es viele relativ junge Technologieunternehmen.

Produktivitätswachstum und Wohlstand entstehen nur in freien Märkten, in denen dynamische, meist junge Firmen mit kreativen Technologien die langsamen alten verdrängen. Dieser Prozess, für den der Ökonom Joseph Schumpeter den Begriff der «kreativen Zerstörung» geprägt hat, wirkt in den USA deutlich stärker als in der EU: Es werden relativ mehr Unternehmen gegründet, und es gehen mehr unter. In der EU sind die Wachstumsraten der Firmen durchschnittlich, in den USA dagegen steigen sie in den Olymp auf oder kämpfen gegen ihren Untergang.

Gerade in Krisen zeigt sich, dass die kreative Zerstörung in der EU viel weniger greift als in den USA: Im Pandemiejahr 2020 wurde die EU-Wirtschaft mit staatlichen Massnahmen quasi eingefroren; Firmengründungen und Konkurse gingen auf ein rekordtiefes Niveau zurück. In den USA hingegen lagen die Konkurse etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Die Unternehmensgründungen schnellten sogar um 25 Prozent nach oben. Diese Dynamik wirkt sich auf den Pro-Kopf-Konsum aus: In den letzten 15 Jahren ist dieser in Dollar gerechnet in der EU nominal um 3 Prozent gewachsen, in den USA aber um 57 Prozent. Den Einwohnern der EU geht es heute im Schnitt so gut wie den Bewohnern des ärmsten Gliedstaats der USA, Mississippi.

Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren eher wie die EU entwickelt. Dafür verantwortlich dürfte das hohe Staatswachstum sein und – leider auch hierzulande – die Behinderung der kreativen Zerstörung. Statt auf Subventionen zu setzen und sich an die EU anzulehnen, sollte die Schweiz ihre Firmen von Steuern befreien und weltoffen bleiben. Nur das schafft nachhaltig Wohlstand.

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