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Kreative Lösung gesucht

Dass die Aktionäre der Nationalbank auf ihre bescheidene Dividende verzichten müssen, ist ein Ärgernis. Die Präsidentin des Bankrats, Barbara Janom Steiner, sollte die Gelegenheit nutzen.

Kreative Lösung gesucht
Barbara Janom Steiner. Bild: Screenshot Web-TV SNB.

Seit dem 9. Januar wissen Bund und Kantone, dass sie von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dieses Jahr keine Ausschüttung erhalten. Wenig thematisiert wurde die Tatsache, dass auch die SNB-Aktionäre leer ausgehen, nach 2014 zum zweiten Mal in der Geschichte des 1907 gegründeten Noteninstituts. Betragsmässig geht es um Peanuts: Die rund 2400 Aktionäre (davon 2300 Privataktionäre) erhielten 2022 lediglich 1,5 Millionen Franken, während Bund und Kantone 6 Milliarden Franken kassierten. Rechtlich betrachtet ist der Ausfall jedoch ein Ärgernis: Im Nationalbankgesetz wird die Dividende vor der Ausschüttung erwähnt. Eine ausgefallene Dividende kann indes nicht in besseren Jahren nachgeholt werden, während die entsprechende Vereinbarung zwischen Bund und SNB für die Ausschüttungen eine gewisse Flexibilität vorsieht. Damit hat de facto die Ausschüttung Priorität vor der Dividende.

Es wäre schön, wenn die SNB doch noch Mittel und Wege fände, um die Zahlung der bescheidenen Dividende, die gemäss Gesetz auf 15 Franken pro Aktie limitiert ist, selbst in mageren Zeiten zu ermöglichen. In der Vergangenheit war man nämlich mitunter auch schon recht kreativ, wenn es darum ging, Bund und Kantone zu bedienen. Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, ist derzeit mit der eigentlichen Geldpolitik bestens ausgelastet. Aber vielleicht findet die Präsidentin des Bankrats, Barbara Janom Steiner, eine Lösung, die sie an der Generalversammlung am 28. April vorstellen könnte. Der ewige Dank der Aktionäre wäre der Bündnerin gewiss. (pk)

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