Japan am Rande der Kaiju-Krise
Godzilla ist zurück, und zwar mit voller Wucht. Ein selbstmordgefährdeter Japaner stellt sich ihm in den Weg.
Godzilla Minus One (2023) von Regisseur Takashi Yamazaki besass nur ein Budget von 15 Millionen Dollar, obwohl die Spezialeffekte fantastisch aussehen. Der apokalyptische «atomare Atem» des Monsters ist hier der überzeugendste, der je auf der Leinwand zu sehen war. Seine Haut ist geradezu eklig und reptilienartig, seine Präsenz bedrohlich. Das ist keine Kreatur, der man auf dem Weg zum Einkaufen begegnen möchte.
Der Protagonist heisst Kōichi Shikishima, ein gescheiterter japanischer Kamikaze-Pilot, der im Zweiten Weltkrieg zu feige war, sich selbst zu töten. Das ist kein Zufall, denn Godzilla ist eine Metapher für Japans schreckliche Erfahrungen mit Atomwaffen im Zweiten Weltkrieg. Von Schuldgefühlen geplagt, muss Kōichi sich mit seinen Dämonen und einem echten Dämon in Form von Godzilla auseinandersetzen. Vielleicht ist er sogar das Japan der unmittelbaren Nachkriegszeit in Person. (as)