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Ist Grün das neue Unfrei?
Bild: www.m-vg.de

Ist Grün das neue Unfrei?

Nena Schinks «Ich bin nicht grün – ein Plädoyer für Freiheit» wirkt erfrischend wie eine Fahrt ins Grüne nach einem langen Zwangsaufenthalt in geschlossenen Räumen.

Auf 190 Seiten legt Autorin Nena Schink dar, wie die Entwicklung der Grünen in Deutschland inzwischen stark prohibitive Züge angenommen hat. Schink moniert, dass das Parteiprogramm von Bündnis 90/Die Grünen so einiges an erzieherischen Massnahmen zur Auswahl biete: Die Autorin schreibt vom «Eigenheimverbot» über das «Autoverbot» bis hin zum «Spassverbot».

Das Buch befürwortet Anreizstrategien für umweltschonende Massnahmen, die, anders als von den Grünen vorangetrieben, auf freiwilliger Basis von der Bevölkerung mitgetragen werden sollen. Eine finanzielle Förderung für Hauseigentümer, die Solarzellen auf dem Dach installieren, oder Extraprämien für sogenannte Null-Energie-Häuser hält Schink für nützlicher, als den Traum des Eigenheims zu verbieten.

In der Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock sieht Schink den Versuch, den Grünen einen neuen bürgerlichen Anstrich zu geben. Sie schreibt: «Frau Baerbock hat aller Kenntnis nach keine militante Vergangenheit.» Dennoch, so warnt Schink, seien die Grünen, wie zur Geburtsstunde, immer noch sozialistisch geprägt.

Wer schonende Umweltmassnahmen befürwortet, sich aber von der aktuellen Panikmache bedrängt fühlt, könnte nach der Lektüre von «Ich bin nicht grün – ein Plädoyer für Freiheit» durchatmen. Denn die Autorin fördert eine sachliche Debatte um die Umwelt, ohne die Gefahr der Klimaerwärmung herunterzuspielen. So bedauert sie, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump mit seinem Land aus dem Pariser Abkommen austrat. Durchaus kritisch bietet Schink mit praktischen Beispielen und unterhaltsamer Schreibweise einen Überblick über die grüne Politik in Deutschland. (jk)

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