Das Leben auf Pump analysieren wir seit Jahren. Dass dem kreditfinanzierten Wirtschaften von Privaten, Unternehmen und Staaten auf Dauer kein Erfolg beschieden sein kann, ist für all jene klar, die Ökonomie nicht mit Alchemie verwechseln. Mittlerweile greift jedoch in denselben Medien, die die Situation über Jahre schöngeredet haben, ein neuer Katastrophismus um sich. Wir halten […]
Die Drittmittelakquisition stellt die Schweizer Universitäten vor neue praktische Herausforderungen. Und bietet grosse Chancen: Staat, private Stiftungen und Wirtschaft können von einem finanziellen Zusammenspannen in der Hochschulfinanzierung profitieren. Diese Erkenntnis setzt sich jedoch nicht überall gleich durch.
Universitäten können heute unternehmerisch agieren und aktiv Fundraising betreiben.
Noch herrscht allerdings allgemeine Zurückhaltung. Mitunter, weil sich Alexander von Humboldt vor 200 Jahren nicht durchsetzen konnte. Das dürfte sich ändern.
Die Kultur der permanenten Innovation – die sucht Daniel Borel, Gründer von Logitech, an der EPFL. Darum hat sich seine Firma auf dem Campus angesiedelt. Dass er da auch auf Konkurrenten trifft, stört ihn nicht. Hauptsache, er hilft, die Zukunft neu zu erfinden.
Die ETH Lausanne ist heute der Prototyp einer unternehmerischen Hochschule.
Patrick Aebischer hat sie mit Hilfe privater Förderer für den globalen Exzellenz-Wettbewerb fit gemacht. Nun will er einen Schritt weitergehen und eine Renaissance der europäischen Universitätskultur einläuten.
Exzellenz: dieser magische Begriff war es, der, in Kombination mit einem ausgeprägten helvetischen Sinn für Praktisches, in der Schweiz bereits im 19. Jahrhundert renommierte Lehrende und Forschende angezogen hat. Ihre Spitzenleistungen rückten damals jene Rohstoffe ins Zentrum der gesamtgesellschaftlichen Aufmerksamkeit, die im 21. Jahrhundert wichtiger geworden sind als alle Bodenschätze: Wissen, Leistungs-bereitschaft und helle Köpfe. […]
Der Verhaltensökonom Ernst Fehr erforscht, wie Menschen Entscheidungen treffen. Und zeigt, dass Empathie und Altruismus dabei eine grosse Rolle spielen. Seine Erkenntnisse bieten einen doppelten Mehrwert im Wettbewerb um die hellsten Köpfe der Welt.
EFSM, EFSF, ESM. Die Abkürzungen wirken kurios, sind aber ernst gemeint. Und illustrieren perfekt die neue politökonomische Unübersichtlichkeit. Was genau passiert in der Europäischen Union? Wer wird mit wessen Geld gerettet?
Die Wachstumsrhetorik ist ein grosses Missverständnis. Europa ist seit der frühen Neuzeit auf mehr als Wachstum angelegt: auf Lebenssteigerung. Stichworte zu einer Neufassung der europäisch-unternehmerischen Idee vom reichen Leben.
Kreativität, Unternehmertum, Innovation: dafür steht Solar Impulse von Bertrand Piccard, die Idee der Weltumrundung mit einem Solarflugzeug. Alfred N. Schindler nennt es eines der inspirierendsten Cleantech-Projekte der Gegenwart. Ein Gespräch über den Willen, Grenzen zu verschieben, und die Welt der Zukunft.
Wir denken falsch. Systematisch falsch. Wir sind eigentlich Jäger und Sammler in Hugo-Boss-Anzügen, sagt Rolf Dobelli. Und wollen es uns partout nicht eingestehen. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller und Unternehmer über falsche neuronale Verdrahtungen, die Nachteile der Monogamie und männliches Statusverhalten.
Die Künstlerin Ingeborg Lüscher erzählt von ihrer Arbeit mit Sonderlingen im Tessin und den Grenzen ihrer eigenen Menschlichkeit. Und sie erklärt, weshalb sie den Nachlass von Harald Szeemann trotz Verbundenheit mit der Schweiz nach Los Angeles verkaufte.
Eine Weltregierung ist eine schlechte Idee. Aber sind Bruno S. Freys FOCJ
eine taugliche Alternative? Praktische Überlegungen zeigen: eher nicht. Eine Replik.*
Es ist völlig klar, warum der Staat überschuldet ist. Er finanziert bloss, was seinen Bürgern an Leistungen und Ansprüchen von Gesetzes wegen zusteht. Auch wenn das bürgerliche Sparapostel anders sehen: die Schuldensituation ist demokratisch legitimiert. Letztlich fürchten diese Kassandrarufer ohnehin bloss um ihre Pfründe. Aber der Staat widersetzt sich dem Ansinnen der Privilegierten und setzt […]
Viele Leser des «Schweizer Monats» werden Herrn Bosbach nicht kennen. Er ist Bundestagsabgeordneter und CDU-Mitglied. Herr Bosbach gehört zu den unaufgeregten, sachorientierten Politikern. Er drängt nicht mit Polemik in die Medien, sondern bleibt in seinen Diskussionsbeiträgen besonnen und in seiner politischen Überzeugung standhaft. Dass dies genügt, um zu einem Musterbeispiel couragierter Bürgerlichkeit zu werden, konnte […]
Wie uns die Geschichte lehrt, haben Banken aus der Natur ihrer Tätigkeit heraus die Tendenz, von Zeit zu Zeit langfristig unvernünftige Risiken einzugehen, die kurzfristig hohe Gewinne versprechen. Aus diesem Grund gibt es auch eine lange Geschichte staatlicher Anstrengungen, die Risiken der Banken zu überwachen. Dies ganz besonders nach grösseren Finanzkrisen wie zu Beginn der […]
Zum Schutz hat er sich Latexhandschuhe übergestreift. Nun rubbelt er mit dem Lappen zwischen den Buchstaben herum, verwischt über dem Wort die Farbe und verteilt dann den Schmierfilm kreisförmig auf der Fläche. Es ist eine mühsame, schmutzige Arbeit. Zuerst muss man ein Stahlgerüst aufbauen, um überhaupt hinauf zum Tatort zu gelangen. Dann wird endlos auf […]
Ich wurde in den letzten Wochen unzählige Male danach gefragt, wieso ich mich entschieden hätte, meine Karriere bei einer Investmentbank nach so kurzer Zeit schon wieder zu quittieren. Ich will die Frage hier beantworten. Die Monate und Jahre, die ich nun in der Finanzbranche verbrachte, waren eine gute Schule. Nicht nur in bezug auf die […]