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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

Das rote Titelblatt mit Feuerlöschern deutet es an: es brennt lichterloh in der Finanz- und Wirtschaftswelt. Soweit sind sich alle einig. Worin die Brandursache bestehe, ist weniger klar. Und wie das Feuer unter Kontrolle zu bringen sei, darüber gehen die Meinungen gänzlich auseinander. Wenn nicht alles täuscht, sind die meisten Staaten gerade daran, Feuer mit […]

Dossier «Aufgewacht? Die Folgen der Finanzkrise»

(0) Auftakt

«Fast allgemein wird heute die Auffassung vertreten, mit der Wirtschaftskrise der letzten Jahre sei das Ende des Kapitalismus gekommen. Der Kapitalismus habe versagt, er erweise sich als unfähig, die Aufgaben der Wirtschaft zu erfüllen, und so bleibe denn der Menschheit, wenn sie nicht untergehen wolle, nichts übrig als der Übergang zur Planwirtschaft.» Diese Zeilen – […]

Daniel Model im Gespräch

Der Schweizer Staat, sagt der Thurgauer Unternehmer Daniel Model, steht vor dem geistigen Bankrott. Daran kann eine Reform ebenso wenig ändern wie eine Revolution. Was bleibt, ist die Inspiration – durch einen eigenen Staat im Apfelgarten. Durch «Avalon». René Scheu hat Daniel Model in Müllheim getroffen.

Blogs, Rede & Widerrede

April 2009 Peter Sloterdijk, Philosoph, in seinem Buch «Du musst dein Leben ändern» (Suhrkamp) Diffuses Änderungsbedürfnis «Du musst Dein Leben ändern» «Es gibt im Augenblick keine Information im Weltäther, die nicht ihrer Tiefenstruktur nach auf diesen absoluten Imperativ zu beziehen wäre. Er ist der Ruf, der sich nie zu einer blossen Tatsachenfeststellung neutralisieren lässt, er […]

Aktuelle Debatten

Weg mit dem Fed

Die lockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank führt zu einer finanziellen Erosion der USA. Sagt der Abgeordnete Ron Paul und will die Notenbank abschaffen. Wir drucken eine seiner Kongress-Reden ab.

Kultur

Des Schweizer Autors Schweiz

Hermann Burger hat während fast zwei Jahrzehnten regel-mässig Texte für die «Schweizer Monatshefte» verfasst. Die ersten Gedichte in den 1960er Jahren schrieb er als Student und angehender Schriftsteller; es folgten in den 1970er und 1980er Jahren Erzählungen und Rezensionen des bereits etablierten Autors und ETH-Privatdozenten. Wir drucken, nach der Erzählung «Die Ameisen» (SMH-Ausgabe 967), diesmal den ersten Teil eines Essays wieder ab, in dem er über Max Frischs Kritik an der Schweiz schreibt. Burger, der sich sonst kaum politisch exponierte, begegnet dem Schriftsteller-Übervater darin mit erstaunlich viel Wohlwollen.

Wer nun krault den alten Hund?

Gern wird es Alex Capus nicht hören, aber wider besseres Wissen (Coverfoto!) stelle ich ihn mir als einen alten weisshaarigen Mann vor, auf den Stufen eines ebenso alten, farbenfrohen und windschiefen Schaustellerkarrens am Rande des Jahrmarkts. Er blickt in das Purpur der untergehenden Sonne, krault einen noch älteren Hund neben sich und beginnt zu erzählen, […]

Ein Modernitätsmüder

Hält der Zug der Moderne seine Spur oder drohen ihm jene «Entgleisungen», vor denen Jürgen Habermas warnt? Schon als er gerade volle Fahrt aufzunehmen begann, meldeten sich Skepsis und Kritik. Der 1818 in Basel geborene Jacob Burckhardt ist dafür ein ganz besonderer Zeuge. Mit noch nicht 28 Jahren outete sich der spätere Kulturhistoriker (und Geschichtsphilosoph […]

Im Turm von Ninive

Am nichtargumentativen Schreiben erkenne man den wahren Dichter, meinte Richard Rorty bei Gelegenheit; und er fügte hinzu, dass intellektueller Fortschritt ohne die Hinwendung zu den träumerischen Sprachbildwelten der Dichter nicht möglich sei. Diese Bemerkung kam mir unwillkürlich in den Sinn beim Lesen von Gertrud Leuteneggers jüngstem Roman «Matutin» und bei der Wiederbegegnung mit ihrer Prosa […]

Gottfried Keller und Theodor Fontane, konsonant

Das Buch «Gottfried Keller und Theodor Fontane» versammelt zwölf Vorträge, die 2006 während eines Symposions zu Ehren der beiden Dichter in Zürich gehalten wurden. Das Thema «Keller und Fontane» scheint ein Wagnis, denn halbwegs verbürgt haben sich die beiden Dichter nur ein einziges Mal im gleichen Raum aufgehalten, nämlich am 3. Dezember 1852 in Berlin, […]

Robert Walser, zu gross für den Kaffeetisch

Als der Dichter Robert Walser am Weihnachtstag 1956 auf einer Wanderung stirbt, ist er von der literarischen Öffentlichkeit so gut wie vergessen. Die letzten 23 Jahre seines Lebens hat er in der Heil- und Pflegeanstalt Herisau im Kanton Appenzell Ausserrhoden verbracht, und das nicht freiwillig. «In seine Bevormundung einzuwilligen lehnt Patient ab», heisst es in […]

Peter Stirner in Schilten

«Ein Leben», sagte der alte Thomas Mann mit Blick auf Heinrich Kleist, «braucht nicht 80 Jahre zu währen, um auf seine Art voll bestanden und siegreich vollendet zu sein». Und so war Hermann Burgers Suizid mit einer Überdosis Schlaftabletten am 28. Februar 1989 seltsam konsequent. Denn Todes- und Selbstmordthemen durchziehen sein ganzes Werk, alles lebt […]

Thurgau? – Wag es getrost!

Ohne die Liebe zu «Land und Leuten», ohne eine «feinere Art von Natur- und Landschaftssinn» lasse sich die zugegebenermassen spröde Schönheit der Mark Brandenburg nicht erkennen. Das jedenfalls behauptete Theodor Fontane. Wieviel leichter hat es Albert M. Debrunner da doch mit seinem Gegenstand. Um Nachsicht für eine erkennbar verspätete Kultur braucht er seine Leser nämlich […]

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