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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

«Zurück in den Arbeitsmarkt!» Der Schweizer Sozialstaat hat Schwierigkeiten, mit den Veränderungen des Arbeitsmarkts Schritt zu halten. Was vor 100 Jahren begonnen und bis zu den 50er Jahren weitgehend verwirklicht wurde, ist heutzutage nicht länger effizient. Wer arbeiten kann, soll arbeiten können! Was sich dafür alles ändern müsste, erfahren Sie in unserem Dossier ab S. […]

Dossier «Zurück in den Arbeitsmarkt!»

(0) Auftakt

Ursprünglich als erste Hilfe für Industriearbeiter gedacht, die bei ihrer Arbeit einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt waren, sprangen die Sozialversicherungen dann ein, wenn ein Arbeiter, etwa infolge eines Unfalls, nicht mehr selbst für seine Existenz und die seiner Familie aufkommen konnte. Inzwischen ist die industrielle «erste Moderne» von der «zweiten Moderne» abgelöst worden, die von Schlagworten […]

(2) Immer diese Vorurteile!

Regula Mäder und Daniela Merz im Gespräch mit Suzann-Viola Renninger und Katja Gentinetta Wer seine Stelle verliert, muss nicht arbeitslos werden. Und wer schon lange arbeitslos und von der Sozialhilfe abhängig ist, muss es nicht bleiben. Das zeigen zwei Beispiele aus der Praxis: Swiss Life in Zürich unterstützt freigestellte Mitarbeiter bei der Wiedereingliederung in den internen oder externen Arbeitsmarkt. Und die Stiftung für Arbeit in St. Gallen führt Langzeitarbeits-lose wieder zurück in reguläre Arbeit. Ein Gespräch mit den beiden Verantwortlichen.

(5) Die bürgerlichen Wurzeln des Sozialstaats

Der Schweizer Sozialstaat hat Schwierigkeiten, mit den Veränderungen des Arbeitsmarkts Schritt
zu halten. Was vor 100 Jahren begonnen und bis zu den 50er Jahren weitgehend verwirklicht wurde, ist heutzutage nicht mehr effizient. Das problematische Verhältnis zwischen Arbeitsmarkt und sozialstaatlicher Existenzsicherung ist auch eine Folge der Eigenheiten der historischen Entwicklung.

(6) Fehlanreize, auch in Deutschland

Zwischen 2003 und 2005 wurde in Deutschland das sogenannte «Hartz-Konzept» verwirklicht, mit dem ambitiösen Ziel, in den darauffolgenden vier Jahren die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren. Es sieht nicht danach aus, als ob dies gelingen könnte. Eine Diskussion der Fehlanreize wie auch der Mängel der immer wieder ins Gespräch gebrachten Alternativen wie Mindestlohn und Bürgergeld.

André Kudelski im Gespräch

Er ist Physiker und denkt in Möglichkeiten. Er ist Unternehmer und sieht die Wirklichkeit. André Kudelski leitet seit 1991 das börsenkotierte Familien-unternehmen «Kudelski S.A.», das auf digitale Sicherheitssysteme spezialisiert ist. René Scheu hat ihn in Cheseaux-sur-Lausanne zum Gespräch getroffen.

Aktuelle Debatten

Vom Sozialen

Der soziale Zweck heiligt die Mittel: der Text einer neuen Volksinitiative zeugt von verquerem Denken. Ihr Ziel könnten die Initianten dennoch erreichen. Denn der menschliche Verstand pflegt sich vor morali-schen Appellen zu beugen.

Kultur

Von der Kunst, den «Grünen Heinrich» zu lesen. Folge 3

Vom Kritzeln, Malen, Schreiben und Fechten 1853 schrieb Gottfried Keller an einen Freund: «Ich habe gesehen und gestaunt, wie schlecht und unfähig die Produkte anderer Leute gelesen werden.» Trotz dieser pessimistischen Einschätzung Kellers wurden beide Fassungen des «Grünen Heinrichs» offenbar gut und fähig genug gelesen, um inzwischen zur Weltliteratur zu zählen. Von der Kunst, Gottfried Keller zu lesen, handelt auch eine diesjährige Vorlesung am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Die Überlegungen der Zürcher Literaturwissenschafterin Barbara Naumann zeigen, wie im Zusammenspiel von gedankenlosem Kritzeln, geübtem Zeichnen und tödlichem Duellieren der grüne Heinrich sich von einem erfolglosen Land-schaftsmaler zu einem erfolgreichen Schriftsteller wandelt.

Sachbuch

Reinhold Rieger Von der Freiheit eines Christenmenschen. De libertate christiana. Kommentare zu Schriften Luthers, Band 1 Tübingen: Verlag Mohr Siebeck, 2007 Die Bedeutung Martin Luthers für die europäische Freiheitsgeschichte wird unterschiedlich gewertet. Die einen sehen in ihm, der dem Kaiser ins Angesicht zu widerstehen wagte, einen Vorläufer der Aufklärung. Andere zitieren seine Schriften zum Bauernkrieg […]

Ein Buch nicht nur für Feuilletonisten!

Das Schweizer Feuilleton war nicht begeistert. Auch in den «Schweizer Monatsheften» wurde die «Schweizer Literaturgeschichte» als ein «missglücktes Kompendium» vorgestellt. Die Kritiker vermissten, was sie als ihre eigenen Wunschvorstellungen auf das 529 Seiten mächtige Buch projizierten. Wird die «Litera-turgeschichte» hingegen an ihrem eigenen Anspruch gemessen, dann fällt das Urteil anders aus. Eine Kritik der Kritik.

Auf der Treppe mit Thomas Hürlimann

Unlängst geriet ich in eine Auseinandersetzung mit meinem alten Freund Fritz Müller-Zech, Chefkritiker der Literaturzeitschrift «Am Erker». Wir beide unterscheiden uns von der Standardausgabe des Intellektuellen darin, dass wir, wenn es sich vermeiden lässt, keine klassische Musik hören, sondern eine ausgesprochene Vorliebe für die Rockmusik der späten 1960er und frühen 1970er Jahre haben. Ich möchte […]

In Brügge mit Aortariss

«Am ersten seiner fünf letzten Tage sass Jensen an seinem Pult, und draussen stand eine Kutsche im Regen», so fängt der erste Kriminalroman des vor allem für seine pfiffigen Kolumnen bekannten Linus Reichlin an. Wie bitte? Nein, Jensen ist Polizist in Brügge und stirbt noch nicht! Vielmehr steht er vor der Frühpensionierung, da er sich […]

Im Dada mit Wachtmeister Studer

Zürich, Bahnhofstrasse 19. Hier eröffnen Tristan Tzara und Hugo Ball im März 1917 die Galerie Dada, in der Absicht, so Ball, «eine kleine Gesellschaft von Menschen zu bilden, die sich gegenseitig stützen und kultivieren». Einer dieser Menschen ist ein 21jähriger Chemiestudent, der sich Clauser nennt. Balls Lebensgefährtin Emmy Hennings hat den jungen Mann zwei Monate […]

Im Maghreb mit Poesie

Das Fremde ist Material; es fordert Aneignung heraus und gleichzeitig Abstandnehmen. «Wieso ist hier Afrika» fragt eines der Gedichte in Ivo Ledergerbers Lyrikband «Aus dem Maghreb» – eines der Gedichte, die alles in allem wenig Aufhebens von sich machen, aber langsam, ganz langsam in den Leser eingehen. (Die hier ebenfalls gebotene französische Übertragung wirkt allerdings […]

Im Fan-Shop mit Groupies

Alexis Schwarzenbach: «Auf der Schwelle des Fremden. Das Leben der Annemarie Schwarzenbach». München: Rolf Heyne, 2008.
Dominique-Laure Miermont: «Annemarie Schwarzenbach. Eine beflügelte Ungeduld». Aus dem Französischen von Susanne Wittek. Zürich: Ammann, 2008.

Gnädig sein, Mut machen, zumuten

Nachdem ich zusammen mit meiner Frau zur Überzeugung gelangt war, dass 25 Jahre im gleichen Einzelpfarramt zu lang sein könnten, begann ich mich anfangs 2007 in anderen Kirchgemeinden zu bewerben. Ein paarmal kam ich in die engere Auswahl und durfte mich vorstellen. Viel häufiger wurde ich schon auf dem Korrespondenzweg ausgeschieden, meist aufgrund des Alters. […]

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