In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

«Prinz, die Kunst geht nach Brot», antwortet der Maler Conti in Lessings Trauerspiel Emilia Galotti auf die Nachfrage des Prinzen: «Wie leben Sie? Was macht die Kunst?» Conti hatte eine Stelle als Maler bei Hof, verhungern musste er sicher nicht. Doch wollte er darauf hinweisen, dass er malt, wird er ernährt. Wie kommen Kunst und […]

Dossier «Kulturförderung»

(0) Kulturförderung

Ovid hat jenes goldene Zeitalter besungen, in dem die Menschen spontan und ohne Gesetze Treu und Redlichkeit übten und in dem «bewirtschaften» und «kultivieren» noch mit demselben Wort «colere» bezeichnet werden konnten, von dem auch «cultura» abgeleitet ist. Heute erscheinen Wirtschaft und Kultur im öffentlichen Bewusstsein oft sogar als Gegensätze, und die Meinung ist weit […]

Lennart Meri – ein Leben für Estland

Am 14. März 2006 ist Lennart Meri gestorben. Wie niemand sonst hat er, von 1992 bis 2001 als Staatsoberhaupt, die Geschicke der kleinen Republik Estland in den ersten Jahren ihrer neuen Unabhängigkeit geprägt. Andreas Oplatka zeichnet das Bild einer Persönlichkeit, deren Ausstrahlung sich nicht in der Autorität des Präsidentenamtes erschöpfte. Er meisterte das steife, offizielle […]

Aktuelle Debatten

Auch Förderer müssen talentiert sein

In meiner bald 25jährigen Erfahrung als Gesuchstellerin für meine Projekte habe ich wundersame Begegnungen erlebt, im Positiven wie im Negativen, neugierige wie auch desinteressierte Gegenüber in den Reihen der Förderer. Eines wurde mir bald klar: ob öffentliche oder private Kunstförderung, beidesmal sind es Menschen, mehr oder weniger begabte, die darüber entscheiden, wer und was gefördert […]

Ungarn nach den Wahlen

Erstmals nach der politischen Wende von 1989/90 ist in Ungarn eine Regierungskoalition im Amte bestätigt worden. Die nachfolgende Einschätzung knüpft an das Ungarnheft vom vergangenen Februar an und wirft dabei erneut auch Licht auf die spezifische politische Kultur dieses Landes.

Kultur

Auf keinen Fall Menschen

Nein, er will keinesfalls als Menschenphotograph gelten. Christian Riis Ruggaber photographiert lieber Gegenstände. Das gehört zu seinem Ruf als Photograph, und so soll es auch bleiben. Dabei sind in Zürich zur Zeit gerade seine Bilder von Menschen häufig zu sehen. Für den Katalog der Saisonvorschau 05/06 des Zürcher Schauspielhauses etwa hat er von jedem Mitglied […]