Ein Abschied zunächst. Nach dreissigjähriger Tätigkeit als Redaktionsassistentin hat Regula Niederer die Schweizer Monatshefte Ende Juli verlassen. Was sie im Lauf der Zeit an Fleiss, an Erfahrung und Wissen eingebracht hat, lässt sich nicht nur, aber auch an einer Zahl festmachen: unter verschiedenen Redaktionsteams hat sie über dreihundert (!) Ausgaben mitbetreut und gehört damit untrennbar […]
Der «Beschluss» des EU-Rats im Jahr 2000 in Lissa-bon, die EU zum «wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum» zu machen, markiert keinen epochalen Neubeginn, sondern zeugt von einer massiven Überschätzung der politischen Planbarkeit des Wachstums.
mit Charles Wyplosz und Alexis Lautenberg Im Jahr 2000 haben EU-Politiker in der «Lissabon»-Strategie unerreichbare Ziele formuliert, mitunter im Bewusstsein, ein riskantes Spiel zu spielen. Dieses Vorgehen hat auch die Frage aufgeworfen, welche Art von Koordination man künftig auf EU-Ebene will.
mit Reiner Münz Europas Wachstumsschwäche ist eine relativ junge Erscheinung. Ein wichtiger Unterschied zwischen Europa und den USA besteht darin – so die These von William Lewis –, dass die US-Konsumenten mehr zu sagen haben. Zudem wird man in Europa angesichts der Alterung der Gesellschaft länger arbeiten und Zuwanderer integrieren müssen.
mit Thomas Held Im Privatsektor werden Produktivitätssteigerung und Anregung der Innovationstätigkeit umgesetzt. Der Staat ist eher für die Rahmenbedingungen verantwortlich. Hinter Innovationen stecken jedoch nicht immer private Tüftler, sondern oft auch kollektive Anstrengungen mit staatlicher Präsenz.
mit Thomas Straubhaar und Alexander Zehnder Die Hochschulen sind im Prinzip für die Wachs-tumsfaktoren Bildung und Forschung zuständig und für einen Teil des Wissenstransfers verantwortlich. Europa scheint auf diesen Feldern weniger effizient zu sein als die USA, unter anderem, weil auf dem alten Kontinent das Proporzdenken dominiert.
Tocqueville im Kontext der politischen Ideengeschichte einzuordnen, ist kein leichtes Unterfangen. Dass er politischer Denker sei, steht zwar ausser Frage; in der Sekundärliteratur wird er mitunter gar zum Begründer der modernen Politikwissenschaft gemacht. Von seinen zwei bekannten Schriften gilt eine der gesellschaftlichen und politischen Verfassung der Vereinigten Staaten, die andere den Ursprüngen und der Fortentwicklung […]
Die radikale Kritik an der Planbarkeit der Zukunft ist ein Kernstück der Sozial-philosophie von F.A. von Hayek.
Sie wurde schon während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals publiziert, fand aber erst viel später Beachtung.
Mit dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki vor 60 Jahren sollte das Kriegsziel der bedingungslosen Kapi-tulation Japans rasch und mit einer vergleichs-weise geringen Opferzahl erreicht werden. Doch zu welchem Zweck, so die Frage im folgenden Beitrag, wurden die Bomben tatsächlich eingesetzt?
Es liegt sicher nicht an mangelnden Analysen, dass es in Europa nicht vorwärts geht. Wir blicken zurück auf etliche Jahre mit zahlreichen Aktionsplänen, Berichten, Studien, die übrigens fast alle zu erstaunlich ähnlichen Ergebnissen kommen, vor allem was den europäischen Arbeitsmarkt angeht. Trotzdem will der wirtschaftliche Befreiungsschlag nicht gelingen. Wo liegen die Gründe? Warum leisten wir […]
Moderne Gesellschaften sind auch dadurch gekennzeichnet, dass ihre Teilsysteme die Funktionen, auf die sie spezialisiert sind, immer besser erfüllen. Gerade dieser Mechanismus lässt sie aber auf kaum mehr zu bewältigende Problemlagen zutreiben. Ein schönes Beispiel gibt das Gesundheitswesen.
Die beiden Grundwerte Freiheit und Sicherheit sind schwer zu definieren. Aus diesem Grund gibt auch ihre Gegenüberstellung und Verknüpfung zu vielen Missverständnissen Anlass.
Mit dem Schweizer Schriftsteller Francesco Micieli stellen wir in der fünften Folge des Fokus «Chamisso-Preis» einen weiteren, in der Schweiz lebenden Preisträger der seit 1985 jährlich vergebenen Auszeichnung vor.
«Es ist Winter. Alles ist voll Schnee. Ich kann schon ein Wort in der fremden Sprache. Salü.» (Aus: «Ich weiss nur, dass mein Vater grosse Hände hat», 3. Auflage, Bern 1998) Kurz aufeinander musste ich mir zwei fremde Sprachen aneignen Als ich 6jährig in meinem Heimatdorf S. Sofia d’Epiro in die Schule kam, war es […]
Warum Milena Moser lesen, eine Schweizerin, die unbeschwert von allen akademischen Ansprüchen, locker und komisch Bestseller über die Widrigkeiten des Alltags schreibt? Sind ihre Texte mehr als lustiger, harmloser Schund? Die Autorin des folgenden Beitrags meint Ja. Ein Plädoyer für das oft vernachlässigte Vergnügen beim Lesen.
«Auf einem Flugbild erschliessen sich Formen und Gegenstände, die einem sonst verborgen bleiben», sagt Georg Gerster und illustriert in der Ausstellung «Flug in die Vergangenheit» seine Aussage mit rund 300 Photographien von bedeutenden archäologischen Stätten. Viele davon sind von der Unesco als «Weltkulturerbe» anerkannt. Dass der 1928 in Winterthur geborene Gerster, dessen Werke in Einzel- […]