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In dieser Ausgabe

Editorial

«Seid einig – einig – einig –»

Es ist kein Zufall, dass die politische Konkordanz, als «Übereinstimmung der Herzen», zum eigentlichen Staatsmythos der Schweiz geworden ist und über alle Schwierigkeiten der Konsensbildung hinwegtrösten soll. Der sterbende Adlige Attinghausen beschwört in Schillers «Tell» die Einigkeit, jene Ressource, die immer dann am knappsten ist, wenn das Alte gestürzt wird und ein neuer Anfang bevorsteht, […]

Dossier «Preis der Konkordanz»

«Seid einig – einig – einig –»

Es ist kein Zufall, dass die politische Konkordanz, als «Übereinstimmung der Herzen», zum eigentlichen Staatsmythos der Schweiz geworden ist und über alle Schwierigkeiten der Konsensbildung hinwegtrösten soll. Der sterbende Adlige Attinghausen beschwört in Schillers «Tell» die Einigkeit, jene Ressource, die immer dann am knappsten ist, wenn das Alte gestürzt wird und ein neuer Anfang bevorsteht, […]

Der Gegenstand abstrakter Kunst

Zum Begriff des «Symbols» in der Ästhetik der Bildenden Kunst Die abstrakte Kunst befindet sich in einem Interpretationsnotstand, da sie weder abbildet noch darstellt. Der Autor des folgenden Beitrags argumentiert, dass die ästhetische Kategorie des «Symbols» bei der Deutung weiterhelfen kann, und holt dafür bis in die ästhetische Theorie Kants aus.

Kants Botschaft

Die Permanenz der Aufklärung «Aufklärung» ist nicht nur die Bezeichnung einer von Kant entscheidend geprägten Epoche. «Aufklärung» ist auch der bis heute anhaltende Prozess des Ringens um eine postreligiöse und postmetaphysische Orientierung. Ein Experiment ohne Gewissheit, jemals mündig zu werden.

Komplexe Phänomene sind nicht zu steuern

Die Rechtschreibreform hat auch nach sieben Jahren noch keine allgemeine Akzeptanz bei ihren Nutzern gefunden. Seit ihrer Einführung finden laufend kleine Reförmchen in Form von Änderungen und «Verbesserungen» statt. Anpassungen der Rechtschreibung sind an sich nichts Neues; es gab sie in den Jahren vor der bürokratischen Rechtschreibreform ständig. Der Duden – das normsetzende Werk der […]

Benachteiligung rechtschreibschwacher Schüler

Die Repolitisierung der Debatte, wie sie Heide -Kuhl-mann in ihrem Artikel in der Novemberausgabe der «Schweizer Monatshefte» beschreibt, ist paradoxerweise notwendig, damit die verantwortlichen Politiker dieses Sachthema überhaupt wieder einer sachlichen (im Gegensatz zu: politischen) Betrachtung unterziehen. Hilfreich sollte dabei das Argument sein, daß die ideologisch motivierten Ziele der Reform vollständig verfehlt wurden. Das soll […]

Wo bleibt die Fähigkeit, Fehler zu berichtigen?

Erfreulich und beruhigend ist es, daß die Verursacher und Betreiber des Dauerskandals «Rechtschreibreform» die kritische Öffentlichkeit noch nicht völlig kaltgestellt haben und daß sie immer wieder ihr Vergehen gegen Sprachkultur und Leser vorgehalten bekommen. Indes selbst aus so etwas Mißglücktem wie der «Rechtschreibreform» kann man zumindest Erkenntnisgewinn ziehen. Erstens ist ungezählten Sprachbenutzern der deutschen Sprache […]

Aktuelle Debatten

Staat und Wahrheit

Wahrheitsgarantie «ex officio» als Anmassung und Illusion  Zunehmend aufdringlich bemüht sicht der Staat um die Wahrheit in so verschiedenen Gebieten
wie Produktewerbung, Sektenüberwachung und Geschichtsschreibung. Eine Innenansicht
lässt vor weiteren «Fortschritten» auf dem Wege eines staatlichen Reinheitswahns zurückschrecken.

Grundkonsens als Basis wechselnder Koalitionen

Das politische System der Schweiz baut auf Konkordanz. Politische Entscheide werden in einem komplizierten Verfahren so vorbereitet, dass möglichst viele Beteiligte möglichst früh damit vertraut gemacht und ihre Anliegen berücksichtigt werden. Politische Gruppierungen wurden in der 150jährigen Geschichte unseres Bundesstaates denn auch sukzessive und folgerichtig in die politischen Institutionen – bis in die Regierungen – […]

Kultur

Politik als «republikanisches Trauerspiel»

«Fiesco» – ein Drama im Spannungsfeld zwischen Machiavell und «Fiesco» – ein Drama im Spannungsfeld zwischen Machiavell und Kant In Schillers drittem Jugenddrama, in der «Verschwörung des Fiesco zu Genua»
steht die Frage nach der richtigen politischen Ordnung im Mittelpunkt. Letztlich handeln aber alle seine Theaterstücke vom Drama der Politik.

Macht und Ohnmacht der Ideen

Die «Tragödie der Mittel» in Schillers «Don Karlos» Noch ehe die Französische Revolution zur blutigen Schreckensherrschaft wurde, hat Schiller – jenseits und vor der geschichtlichen Erfahrung – im «Don Karlos» illustriert, dass die Macht die Ideen frisst, wenn diese Autorität gewinnen wollen.

Dem Neuen zum Durchbruch verhelfen

Die «Jungfrau von Orleans» und «Wilhelm Tell» als Innovatoren Sowohl «Tell» als auch «Jeanne d’Arc» sind – entgegen Schillers Intention –
als Idole des Nationalismus missbraucht worden. Man kann beide Figuren aus
heutiger Sicht als Unternehmer im Bereich der politischen Ideen deuten.

Demokatie Plus

Vom Umgang mit antidemokratischen Mehrheiten «Die Mehrheit?
Was ist Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn,
Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen.
Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat?
Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl?
Er muss dem Mächtigen, der ihn bezahlt,
Um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen;
Der Staat muss untergehn, früh oder spät,
Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.»
(Leo Sapieha, in: Friedrich Schiller,
«Demetrius», 1805).

Justierung der Welt auf dem Papier

Der Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Gerhard Nebel Vor allem zwischen 1945 und 1950 stand Ernst Jünger mit dem Essayisten Gerhard Nebel in einem intensiven brieflichen Austausch, der insbesondere einer Sache diente: der gegenseitigen Bestätigung der eigenen Ausserordentlichkeit in einer intellektuell dürftigen Zeit.

Es gibt nur noch eines: Das Ausland. Die Schweiz

Zur Neuausgabe der Briefe des Dadaisten Hugo Ball Zu guter Letzt fühlte er sich ganz wohl in der Schweiz. Den Krieg und Deutschland fliehend, fand
Hugo Ball 1915 in Zürich sein Exil, wurde Dadaist und kehrte nicht mehr zurück. Von seinem Leben
in der Schweiz erzählen seine Briefe, die vom Wallstein Verlag neu herausgegeben worden sind.

Leserbrief zu «Fehlkonzept Rechtschreibreform»

Ausgabe 11, 2003 Das Dossier «Die deutsche Sprachverwirrung, Fehlkonzept Rechtschreibreform» in der Novemberausgabe 2003 der «Schweizer Monatshefte» hat unter unseren Leserinnen und Lesern wie auch in den Medien ein vielstimmiges Echo ausgelöst. Wir werden daher das Thema weiterverfolgen und beginnen in dieser Ausgabe mit dem Abdruck von vier Leserzuschriften, die der Rechtschreibreform kritisch gegenüberstehen. Die Einführung wie auch die Auswahl der Zuschriften stammt von unserem freien Mitarbeiter Stefan Stirnemann, der auch in den nächsten Ausgaben der «Schweizer Monatshefte» die «Sprachverwirrung» kommentierend begleiten wird. (Red.)

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