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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

Den Schweizer Zeitungsmachern dürfte aus dem Jahr 2013 besonders ein Vortrag in Erinnerung geblieben sein: die Rede des damaligen Bundespräsidenten Ueli Maurer, die er vor der versammelten Riege der Verleger in Interlaken hielt. Maurers These: wir haben zwar theoretisch viele Pressetitel, aber wo Vielfalt draufsteht, ist zumeist Einfalt drin. Er sprach von einem «medialen Meinungskartell», […]

Dossier «Rückkehr der Patrons?»

Stefan und Christian Ganzoni, photographiert von Giorgio von Arb.
Das hässliche Entlein als Flaggschiff

Es mag Produkte mit mehr Sexappeal geben. Wenn es ums Geschäft geht, macht dem Stützstrumpf so schnell aber kein Kleidungsstück etwas vor: Seit 50 Jahren beflügelt die Kompression den Gang der Traditionsfirma Sigvaris. Ein Gespräch über die Innovationskraft von Krisen und die Beinform der Bayern.

Dietrich Pestalozzi, photographiert von Christine Baerlocher.
«Der richtige Familienname reicht nicht»

Effizienz, Erfolg, Fachwissen – im Privaten spielt das alles eine untergeordnete Rolle. Sobald es aber um die Nachfolge geht, vermischen sich Familie und Unternehmen. Dietrich Pestalozzi musste die rosarote Brille frühzeitig ablegen, als er den Stab eines Stahlunternehmens aus dem 18. Jahrhundert an seinen Sohn weitergab.

Ueli Maurer, photographiert von Giorgio von Arb.
«Die Staatshasser sind zu Etatisten geworden»

Die Medienleute – sagt Ueli Maurer – schreiben konsequent an ihrem Publikum vorbei. Und sind mit den Mächtigen viel zu stark verbandelt. Die «WOZ» liest der Magistrat gerne, von den 1968ern und ihrem Anspruch auf Deutungshoheit hält er jedoch nicht viel. Ueli Maurer glaubt vielmehr an eine Wiederverbürgerlichung der Schweiz – dank engagierten Frauen und eingebürgerten Ausländern. Im Ernst?

Anschwellende Einfalt

Adeline, Marie, Carlos: die immergleichen Themen, die ewigselben Zugänge auf allen Kanälen, in allen Titeln, in allen Köpfen – im «Blick», im «Tagi», in der «NZZ». Ueli Maurer hat recht, wenn er einen zunehmenden «Einheitsbrei» diagnostiziert. Aber: woher kommt dieser Brei wirklich?

I wo, Vater der Pille!

Nicht mehr lang, und die Forschung wird verkünden: Der künstliche Samen ist erschaffen. Und danach die künstliche Eizelle und der künstliche Uterus. Ausgegeben wird das unter der Losung «Kampf der Zeugungsunfähigkeit». Ein Blick in die nahe Zukunft.

Über «Barzels Universalroman»

«Barzels Universalroman» ist eine Kostprobe aus Hermann Burgers bislang unveröffentlichtem Roman «Lokalbericht» (1970/71). Dabei handelt es sich um seinen ersten Versuch in der epischen Grossform, den er dann aber 1972 zu Gunsten der allmählichen Verfertigung von «Schilten» (1976) in die Schublade legte. Gleichwohl antizipiert der «Lokalbericht» an vielen Stellen schon die spätere Sprachvirtuosität Burgers und […]

Kolumnen

Der Papst, Schumpeter und die Spitze des Wortes

Seit September bin ich Kolumnist der «NZZ am Sonntag», und vergangenen Dezember habe ich mir in meiner Kolumne den ersten offiziellen Text des neuen Papstes – ein apostolisches Schreiben mit dem Titel «Evangelium gaudii» – vorgeknöpft. Ich wollte wissen, ob das Bild des katholischen Reformators, das Franziskus in öffentlichen Auftritten gerne pflegt, sich auch in […]

Drogen gegen die Verblödung

Viele Menschen sind süchtig. Nach Essen, Drogen, Sport, Fern-sehen oder sogar nach dem Internet. Wenn sie ihre Sucht befriedigen, erleben die Betroffenen ein High-Gefühl, das sie für einen Moment von den 50 000 anderen Gedanken (geschätzt von der Stiftung National Science) befreit, die ihnen am Tag durch den Kopf gehen. Ohne Ablenkung, so die Wissenschaft, […]

Der Schlüssel an der Kirchentür

An der geschlossenen Kirchentür der kleinen Dorfkirche, in der ich hin und wieder als Hilfsorganist amte, hängt der Schlüssel. Na und, werden Sie sagen. Das ist doch nichts Besonderes. Zu einem Schloss gehört ein Schlüssel, oder etwa nicht? Wohl wahr. Nur ist der Schlüssel zu einem Schloss in der Regel nicht für jedermann greifbar. Im […]

Empfindungen der Freiheit I

Manchmal kitzelt es ihn an der Ferse, dort, wo ein kühler Luftzug an die alte Freiheit erinnert. Die meiste Zeit sitzt er im Verschlag seiner Wohnung, eilt morgens zur Arbeit, vertilgt manierlich seine Rationen und äfft seine Artgenossen nach. Unter dem Joch der Zivilisation hat er früh gelernt, sich unauf-fällig zu benehmen, sich den Eigensinn […]

…des Leben-und-Sterben-Lassens

Wir gefallen uns in unverbindlicher Toleranz für eigenwillige Lebensentwürfe. Wer andere nicht schädigt oder stört, kann tun und lassen, was er bzw. sie will. Was aber, wenn man/frau gar nicht mehr will? Lassen wir ebenso frei sterben wie leben? Der Rückzug auf die ureigenen Bedürfnisse, bis hin zur freien Entscheidung, in welcher Verfassung und wie […]

Von unfreien Freiern

Den Freiern in Europa weht vom Norden her ein garstiger Wind entgegen. Schweden büsst sie seit 1999, und Norwegen, Finnland und Island haben ähnliche Gesetze erlassen. Nun wird in Deutschland und Frankreich über ein Prostitutionsverbot debattiert, und auch hierzulande haben jüngst 43 Parlamentarier das Postulat der EVP-Nationalrätin Marianne Streiff-Feller unterzeichnet, in dem sie sich für […]

Väter und Söhne…

Meinungen gibt es beliebig viele. Schwierig ist es, eine eigene Stimme zu finden, die die Meinung aus dem grossen Rauschen hervorhebt und sie möglichst von den persönlichen Zuschreibungen an den Urheber emanzipiert. Mit Blick auf die Menschheitsgeschichte und ihre literarische und sonstwie künstlerische Verarbeitung deutet alles darauf hin, dass das Problem der Stimmenfindung im familiären […]

Kultur

Ilma Rakusa, photographiert von Giorgio von Arb.
Zürich

Vielleicht eine rüde Herangehensweise, die Stadt an ihren Gaststätten zu messen. Aber sie schmecken und klingen und versammeln die Welt. Dann ist hier dort und dort hier, Spanien springt in die Limmat, Japan zeigt die Zunge und alle sind froh.

Deutschland

Digitalisierte Dämonen, defenstrierte Demokraten, dickdarmkranke Diktatoren, durchrasste Diseusen, dünnschissige Demagogen, disziplinlose Dunkelmänner, domestizierte Dinosaurier denken dauernd dialektisch, derweil die demoskopische Demokratie durch diverse Desaster dahindöst. Deutschland – Dornröschen definiert die Dolchstosslegende, Drachenblut duldet das dünne Dach der Denker, die dritte Dimension des Damaszenenschwertes; die dauernde Diaspora.

von SAID
1 Minuten Lesezeit
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