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In dieser Ausgabe

Editorial

«Du sollst nicht…»

«Du sollst kein Fleisch essen und kein Kaminfeuer anzünden. Du sollst nicht glücksspielen (es sei denn bei staatlichen Lottogesellschaften). Du sollst nicht nach Leistung beschäftigen, sondern nach Geschlecht und Herkunft.» Der deutsche Medienunternehmer Wolfram Weimer beschreibt in seinem Essay, wie der parteienübergreifende Sozialdemokratismus die Köpfe der Bürger in seiner Heimat nachhaltig verändert hat. Deutschland ist zu […]

Dossier «Unbehagen Schweiz»

(c) Fotolia.
Unbehagen Schweiz. Fünf Autoren halten dem Land den Spiegel vor.

Die zeitweise fast panische Verwirrung um die «europäische Integration» hat ein helvetisches Missbehagen am eigenen Sonderschicksal an den Tag gebracht, das stark einer Angst vor der Zukunft glich. Die Zeit liegt nicht allzuweit zurück, in der die Schweizer es liebten, der Welt ihre Einrichtungen und Traditionen mit jenem Brustton der Überzeugung zu erklären, als müssten […]

Wolfram Weimer, photographiert von Reto Klar, Hamburg.
Links – zwo – drei – vier…

Fünf Parteien mit fünf nahezu identischen Programmen: Deutschland wählt – und hat doch keine Wahl. Wer in diesen Zeiten eine Alternative zu sozialdemokratischer Politik sucht, findet sie nicht. Das hat sich lange angekündigt. Und birgt gesellschaftlichen Sprengstoff. Über Deutschland hinaus.

Peter-Christian und Martin A. Fueter, photographiert von Florian Rittmeyer.
Von «Haus und Heer» zu «Lüthi und Blanc»

Peter-Christian und Martin A. Fueter sind ungleiche Brüder und Söhne des Schweizer Filmpioniers Heinrich Fueter. Und sie wurden selbst zu treibenden Kräften des Schweizer Films. Ein Gespräch über Hollywood-Abenteuer, geistige Landesverteidigung und gutes Handwerk.

Der andere Süden

Ich bin in den Alpen geboren. Eine mit dem Alter wachsende Obsession prägt mein Leben: Ich brauche den Süden, und ich will mir diesen Süden heiter und leicht, trocken und durchsichtig denken. Es gibt aber auch den anderen Süden. Den schwülen, düsteren und tragischen.

Aktuelle Debatten

Stefan Kooths, photographiert von Hans-Jürgen Gerdes.
Google-Geld

Ihre Franken, Euros, Dollars können Sie nach wie vor auf die Bank bringen. Nur wird es nicht mehr eine Bank sein, die das Geld zuvor aus dem Nichts geschaffen hat. Das Geld kommt von woanders. Zum Beispiel von Google. Oder von Amazon. Ein Blick in die nahe monetäre Zukunft.

Anstand, Mass und Unmoral

Die Höhe der Bezüge einzelner Spitzenkräfte in der Wirtschaft ist reine Metaphysik. Es ist aber ein Trugschluss zu glauben, Willkür lasse sich mit mehr Willkür bekämpfen. Statt Lohnrichter zu spielen, tun die Bürger gut daran, sich auf den Erhalt der Chancengesellschaft zu konzentrieren.

Kolumnen

Michel Foucault hätte kein Facebook-Profil

NSA, Prisma, GSHG, Tempora, XKeyscore, Echelon. Diese Abkürzungen, die wie Losungsworte verschwörerischer Machenschaften aus einem mittelprächtigen Science-Fiction-Film klingen, sind die aktuellen Siglen des staatlich-technischen Eingriffs in die Privatsphäre der Menschen. Der globale Lauschangriff wurde in den letzten Wochen und Monaten vielfach kommentiert, allerdings nur selten in seiner ganzen Dimension, die im Zeitalter von Big Data […]

Zieh es durch!

Ich moderiere regelmässig «L’Italia che funziona», eine Wirtschaftssendung im italienischen TV. Die Sendung portraitiert Unternehmer, junge und ältere, die den Mut hatten, eine gute Idee im Markt durchzusetzen – und dabei Erfolg hatten. Die Sendung soll eine Art Antidot sein gegen das wirtschaftlich düstere Klima im Belpaese, das mit seiner sich selbst perpetuierenden Stagnationsangst das […]

Gute Überwachung, böse Überwachung

Früher, da war es im Sommer heiss. Heute beträgt die Lufttemperatur 27,5 Grad, die sich wie 29 anfühlt. Früher, da war man träge. Oder ein Bewegungstyp. Heute weiss man, ob man die geplanten 6000 Schritte pro Tag gegangen ist – oder eben nicht. Die Quantifizierung des Lebens schreitet unaufhaltsam voran. Das ist natürlich nur möglich, […]

Fiesta

In diesem Augenblick stürmt die Herde vorbei. Die Renngasse ist voller Menschen. Stiere und Ochsen verschwinden fast in der Menge. Ohrenbetäubend ist der Lärm, Geschrei und Gejohle erfüllen die enge Schlucht, von den Rängen rundum feuern zahllose Zuschauer die Läufer an. Die Nacht über haben sie gewartet, in den Strassen, den Kneipen und Wohnungen, auf […]

Der Teich stinkt vor dem Fisch

Was macht der gewöhnliche Manager, wenn der Umsatz rückläufig ist, der Aktienkurs lahmt, der Innovationsmotor stottert? Er schaut sich das eine Weile an – und dann fährt der Blitz nieder. Wohin? Auf den Mitarbeiter. Der einzelne ist schuld! Unfähig! Und sollte der Mitarbeiter selbst eine Führungskraft sein: Fehlbesetzung! Was der gewöhnliche Manager übersieht: Jedwede Art […]

Vom Säntis und vom Schilderwald

Ich stehe vor der Nordwestwand des Säntis. Steil und hoch ist sie. Neidisch schiele ich zur Bergbahn, die Touristen bequem von der Schwägalp auf den Gipfel bringt. Nein, denke ich, doch lieber zu Fuss. Der Weg ist steil, die ersten Kletterpartien erfordern Vorsicht und die richtige Ausrüstung. Nach wenigen hundert Höhenmetern kommt uns eine Frau […]

Die Weissgeldstrategie entsorgen

Die Schweiz hatte das Bankgeheimnis. Es wurde durch befreundete Staaten, die schweizerische Regierung und unsere Banken innert weniger Jahre demontiert. Das Bankgeheimnis machte, wie der verstorbene Bankier Hans J. Bär 2004 visionär voraussah, die Banken und die Schweiz «fett, aber impotent». Heute sieht sich die Schweiz in einer Sackgasse. Was tut man in einer solchen […]

…der alltäglichen Mauscheleien

Mauscheln ist nicht das echte, grosse Betrügen. Mauscheln, das ist «ein bisschen betrügen in korrekter Verpackung». Der Klassiker ist vielen bekannt: Szenario 1: Herr Protz hat seinen für 10 000 Franken in Persien erstandenen Teppich fein säuberlich gefaltet in seinem Koffer und strebt im Pulk anderer Touristen mit auffällig unauffälliger Unschuldsmiene durch den grünen Ausgang […]

Kultur

Duracellhasen im Betrieb

Das zentrale Stichwort seiner letzten Kolumne bringt Ingold erst im letzten Satz. Man könnte deshalb versucht sein, es zu überlesen. Das aber wäre ein grosser Fehler. Denn was im kulturellen Kontext «industriell» und allein deshalb «dubios» anmutet, ist ein fundamentales Problem unserer Zeit, das alle Lebensbereiche – vom Arbeitsplatz über den Medienkonsum bis zum Paarungsverhalten […]

Hangar

Alte Leute haben mich immer schon fasziniert. Sie können einem Geschichten vom und über das Leben erzählen. Die Begegnung mit einem etwa siebzigjährigen Mann auf meiner Amerikareise wird mir ewig in besonderer Erinnerung bleiben. Sein Name war George. Er trug eine Baskenmütze auf dem Kopf und eine Brille mit dicken Gläsern im Gesicht. Die Tatsache, […]

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