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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

Entspannende Sommerwochen sind ideale Bedingungen für angespannte Reflexion. Darum wollen wir Ihnen angesichts dessen, dass wir in äusserst spannenden Zeiten leben, die Sommerferien nicht allzu schwerelos machen. Sie finden in dieser sommerlichen Doppelausgabe eine geballte Ladung an Themen und Thesen, die Sie hoffentlich bis hinein in Ihre (Alb-)Träume verfolgen! Es kommt nicht alle Tage vor, […]

Dossier «Bankenplatz Schweiz»

(c) Fotolia.
Bankenplatz Schweiz: Vor der Renaissance?

Der Bankenplatz Schweiz ist massivem Stress ausgesetzt. Die anhaltenden politischen Belastungsproben lassen drei Zukunftsszenarien möglich erscheinen: 1 Das Gros der Finanzinstitute fokussiert ihre Strategien in Richtung exzellentes Asset Management und kundenfreundliches Privat Banking. Dank höherer Eigenmittel und interner Bereinigungen gehen sie gestärkt aus den gegenwärtigen Turbulenzen hervor. Mit Weltklasse-Finanzdienstleistungen schaffen es Gross- und Privatbanken, sich im […]

Philipp Müller, Christof Reichmuth und Oswald Grübel, photographiert von Thomas Burla.
Vor und nach dem grossen Kater

«Wir haben übertrieben», sagt Oswald Grübel. Philipp Müller: «Was wir von Seiten der Banken erleben, ist eine Kakophonie.» Und Christof Reichmuth: «Ich bin in der Position, dass ich mit dem Schlamassel zurecht­kommen muss.» Ein offenes Gespräch über Altlasten und Zukunftsperspektiven des Bankenplatzes Schweiz.

J. Gray, N. N. Taleb, R. Dobelli und T. Sedláček, photographiert von M. Wiederstein.
Im philosophischen Basislager

Am Fusse des Monte Verità machen sich John Gray, Tomáš Sedláček und Nassim Nicholas Taleb Gedanken zu ökonomischen, politischen und religiösen Utopien. Das grosse Gespräch mit drei führenden Denkern über Voodoo-Ökonomie, unbefleckte Empfängnis und den Horror eines stressfreien Lebens.

Vom nützlichen Ungeheuer

Organisationen haben kein Gewissen. Deswegen soll Corporate Social Responsibility dafür sorgen, dass Gutes getan wird. In der Realität wird viel über Gutes geredet, damit es unterbleiben kann. Lassen sich Organisationen, die nicht von Heiligen geführt werden, überhaupt im Zaum halten?

Keine Panik?

Massen von Sparern können per Mausklick enteignet, Aktiendepots übers Wochenende konfisziert und private Goldbestände plötzlich für illegal erklärt werden: Das alles ist zwar theoretisch möglich, aber im Norden Europas unrealistisch. Oder doch nicht?

Hauptsache links

Sie sind Öko. Antikonsumistisch. Extrem kritisch. Etatistisch. So ticken die modernen Konformisten des Andersseins. Sie beherrschen die öffentlichen Debatten. Und damit das Denken der meisten. Anmerkungen zum real existierenden Sozialdemokratismus.

Nonzentralismus und Sezession

Die Hoffnung, dass die Zentralisierung öffentlicher Aufgaben auf der tieferen Ebene zu einer Entlastung führt, hat sich als Illusion erwiesen. Doch die Flucht in immer zentralere Strukturen hält an. Der Antitrend sind kleinere Experimente, die nach zivilgesellschaftlichen Lösungen suchen.

Aktuelle Debatten

Kolumnen

Die neue Frivolität

Die jüngste Session in Bern war Poker, Action, Spektakel, Livekino. Kommt Frau Widmer-Schlumpf mit ihrem Vorschlag durch, das Parlament über einen Deal abstimmen zu lassen, den es nur halbwegs kennt? Was weiss der Bundesrat, und was sagt er nicht? Schlagen die USA gleich los? Droht der Schweiz das grosse Bankensterben? Im Stundentakt lieferten die Medien Spekulationen, […]

Doping statt Embargo

Viele meiner Freunde sprudeln gerade vor enthusiastischen Vorsätzen nur so über: «Ich höre mit dem Rauchen auf!», «Diesen Frühling verliere ich fünf Kilos!», «Jetzt trenne ich mich endlich von meinem Freund!» – Taten aber folgen nur selten auf diese Worte; und wenn, dann lässt der «Rückfall» nicht lange auf sich warten. Selbst Menschen mit dem stärksten […]

Sie sind gesund? Das ist nicht normal!

«Hunderttausende psychisch krank» – «So krank ist die Schweiz»: Zwei der Schlagzeilen zur Statistik des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums, wonach rund eine halbe Million Menschen in der Schweiz psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen. Demnach suchen in Basel 97,9 Einwohner von 1000 jährlich einen Psychiater auf, im Wallis nur 26,6. Was wenig überrascht: Für die Walliser sind es eh […]

Gesichter des Unglücks

Jemand muss ihnen erzählt haben, was ihnen widerfahren wird. Verstört sitzen sie auf der Laderampe des Lastwagens, dicht zusammengedrängt, ohne Blick füreinander. Jede sieht ihrem eigenen Geschick entgegen, mit Missmut, Zorn, Verzweiflung. Mit seinen Gefühlen ist jedes Mädchen für sich allein. Man hat sie in feine Gewänder gehüllt, in blasses Rosa, Türkis oder Ocker, hat sie […]

Wertschätzung hat ihren Preis

Wertschätzung – in welche Führungsleitlinie man auch hineinschaut, dieses Wort fehlt nie. Gefordert wird der «wertschätzende Umgang», eine «Kultur der Wertschätzung» oder gar – sprachspielerisch – «Wertschöpfung durch Wertschätzung». Warum diese Konjunktur? Weil es an Wertschätzung mangelt, wie es die aktuelle Konjunktur der Chefbeschimpfungsbücher nahelegt? Weil sie ein gedankenloses pars par tout für allgemein Wünschbares ist? […]

Umkehr der Beweislast

Die Basler Ständerätin Anita Fetz (SP) hat im Rahmen der hitzigen «Lex USA»-Debatte den Antrag gestellt, wonach VR- und Geschäftsleitungsmitglieder von betroffenen Banken beweisen müssten, dass sie sich persönlich oder das Institut dafür eingesetzt hätten, dass die Bank keine von der UBS kommenden mutmasslichen Steuerflüchtlinge übernommen habe. Sollte der Beweis misslingen, hätten die entsprechenden Banker […]

Das «Bankgeheimnis» verbieten

Die Selbstdemontage des Finanzplatzes dreht sich um das Wort «Bankgeheimnis». Das Wort wird missbraucht und hat seinen Sinn verloren. Ein sinnloses Wort zu verwenden ist schädlich. Es verwirrt den Verstand. Man sollte das Wort verbieten. Ist die Sprache sinnlos, wird das Denken sinnlos. Dabei war alles so klar. Das Bankgeheimnis ist seit 1934 in Artikel […]

…der Schweizer Neurose

Wir Schweizer sind zu freundlich, selbst dann, wenn man uns auf der Nase herumtanzt. Wir sind entgegenkommend in Zeiten, in denen Wehrhaftigkeit angesagt wäre. Wir wehren uns nicht entschlossen genug gegen infame Anwürfe und Beleidigungen, wir halten zu wenig dagegen, wenn Kampfeslust und Widerstand angezeigt wären. Wir sind zu nachsichtig gegenüber Gästen in unserem Land, […]

Simon M. Ingold und Felix Philipp Ingold, photographiert von Thomas Burla.
Kultur, Betrieb, Kulturbetrieb

Noch so gern würde ich Ingolds – im letzten «Monat» zur Schau gestellten – Optimismus teilen und hochgemut davon ausgehen, dass irgendwann in der Zukunft «jede (wirklich jede) Idee» ihre Chance auf Verwirklichung und Verwertung hat. Mit Idee ist hier wohl generell das Gute, Schöne und Wahre gemeint, das sich entgegen unterschiedlichsten Widerständen zu seiner […]

Kultur

Illustration aus «Noch ein Leben für John Potocki», das im August im Verlag Matthes & Seitz, Berlin, erscheint.
Wem der Schuss gehört

Am Leitfaden der realen Biographie des polnischen Literaten Jan Graf Potocki (1761–1815) entwickelt Felix Philipp Ingold in seinem neuen Roman nach Art eines Computerspiels eine zwischen historischer Realität und erzählerischer Fiktion sich entfaltende Handlung, die den vielgesichtigen Protagonisten auf einer Odyssee durch das aufgeklärte Europa führt. Im Verlauf seiner Forschungs- und Abenteuerreise gelangt Graf Potocki auf die Mittelmeerinsel Malta, wo er sich in ein Duell verwickeln lässt, das erst viel später in seinem Leben mit einem lange aufgesparten Schuss sein Ende findet.

«Sangue-sue!»

«Sangue-sue!» Ja, da bin ich mir ganz, ganz sicher. Feminin. Auch da bin ich mir sicher. Ich habe das Wort in Taman Negara gelernt, einem Dschungel in Malaysia. Der zweitägige Ausflug begann mit einer wunderschönen Bootsfahrt über einen Fluss. Mein Reisepartner war ein Freund aus dem französischsprachigen Teil Belgiens. In unseren Rucksäcken hatten wir alles […]

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