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In dieser Ausgabe

Editorial

Editorial

Kurt Imhof liest den Medien gerne die Leviten. So macht man sich unter Medienvertretern keine Freunde. Die Beharrlichkeit, mit der Imhof in seinem Jahrbuch «Qualität der Medien» jeweils auf die «Qualitätsdefizite» der Pressetitel hinweist, verdient jedoch Respekt. Als er sich letzten Oktober in der 1000. Ausgabe mit den Worten zitieren liess: «Der ‹Monat› zeigt, dass […]

Dossier «Demokratie. Wie viel Selbstbestimmung darf es sein?»

Fotolia
Demokratie. Wie viel Selbstbestimmung darf es sein?

Die Menschen in Europa leben heute in demokratisch verfassten Gesellschaften. Das ist eine grosse Errungenschaft. Sie haben die Wahl, jene zu wählen, die sie regieren – und sie auch wieder abzuwählen. Doch stellen sich die demokratisch etablierten Wahlmöglichkeiten vieler europäischer Bürger bei näherer Betrachtung zugleich als ziemlich eingeschränkt dar. Alle vier oder fünf Jahre eine […]

David D. Friedman, photographiert von Michael Wiederstein.
Wir brauchen keine Herrschaft

Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von allen anderen, sagte einst Winston Churchill. Für David D. Friedman ist dies ein Grund, über neue Staatenmodelle nachzudenken. Je weniger Herrschaft, desto besser. Gedankenaustausch mit einem amerikanischen Anarchisten.

John Gray, photographiert von Thomas Burla.
Der Skeptiker

Er hat Friedrich August von Hayek und Isaiah Berlin persönlich gekannt und geschätzt. Heute zählt John Gray selbst zu den einflussreichen Intellektuellen Grossbritanniens. Und zieht die Ökonomen Marx und Keynes dem «Utopisten» Hayek vor. Ein Streitgespräch.

Aktuelle Debatten

Kolumnen

Kurt Imhof – bei aller Sympathie…

Der Diskurs ist sein Element. Kurt Imhof verstummt kurz, um sich die Frage anzuhören. Es ist, als würde er auf der Lauer liegen. Dann legt er wieder los. Imhof ist ein Meister der allmählichen Verfertigung der Idee beim Reden. Denkpausen, Zögern, Zaudern sind nicht vorgesehen. Seine mäandrierenden Ausführungen münden stets in eine Pointe, die trotz […]

Üben, üben, üben!

Letzten Monat habe ich hier angemerkt, dass wir bei zwischenmenschlichen Begegnungen nur allzu leicht den gängigen Vorurteilen auf den Leim gehen – und dass das mehr über uns selbst sagt als über unser Gegenüber. Aber: jemanden vorschnell zu verurteilen ist nicht nur deshalb ein gewagtes Unternehmen, weil Äusserlichkeiten täuschen können. Es ist vor allem riskant, […]

Husten für eine bessere Zukunft

Auf einer Reise nach Karlsbad war es, noch zu Zeiten des Arbeiter- und Bauernstaates, als ich einen Spaziergang auf einen der umliegenden Hügel unternahm. Oben angekommen, breitete ich in Erwartung frischer Luft die Arme aus und holte ganz tief Atem. Das hätte ich besser nicht getan: War unten die Luftqualität noch einigermassen, so füllten da oben […]

Nachtgang

Eine Stunde nach Mitternacht eilen sieben Nonnen durch die Pforte der Finsternis. Hoch wie ein Haus ist der Eingang, vor ihnen liegt ein langer, spärlich beleuchteter Weg. Ob er ein Ende hat, ist ungewiss. Kein Licht winkt in der Ferne, kein fahler Schimmer, keine goldene Helle des Tages. Dennoch gibt es nur eine Richtung, eine […]

Authentisch ist auch nur animalisch

Ehrlichkeit und Authentizität gehören zu den moralischen Sehnsüchten der Gegenwart. Niemand will als verlogen, undurchsichtig, winkelzügig gelten. In vielen Managementbüchern wird den Menschen eingeredet, sie seien am glücklichsten, wenn sie sich einfach geben, wie sie sind. Auf den Talsohlen der Managementpraxis lautet die Frage: Ist es möglich, authentisch zu sein? Die Antwort kann nur lauten: […]

Nach der Spitzenleistung der Flop

Die erste Rettung der UBS durch den Staat im Oktober 2008 war vielleicht nötig. Sicher war sie gut gemacht. Die zweite Rettung war sicher unnötig und sicher miserabel gemacht. Unnötig für die UBS und miserabel für die Schweiz. Das kam so: Seit dem Frühling 2008 wussten die UBS, die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) und die schweizerische […]

Hehlerische Polizei

Mein Telefon klingelt. «Stadtpolizei Züri, grüezi. Sind Sie Frau Teitler?» Die freundliche Männerstimme in breitem Zürcher Dialekt erhellt meinen grauen Morgen. Ich: «Ja.» Dann halten beide einen Moment inne. Ich, weil ich überlege, was ich verbrochen haben könnte. Warum der Polizist eine Pause macht, weiss Gott. Dann fragt der Beamte, ob mir 2008 ein silbernes […]

…der Lethargie

Der Mensch wird von zwei Grundtrieben bewegt und gedrängt: dem Lebenstrieb und dem Todestrieb. Ziel des ersteren ist, Lust und Befriedigung zu finden, dem Leben Sinn abzugewinnen, Ziele zu erreichen. Der Todestrieb arbeitet in die entgegengesetzte Richtung: Er will das Aktivierungs- und Erregungsniveau herabsetzen, sucht den toten Zustand, arbeitet in Richtung Verdrängung. Stillstand. Friedhofsruhe. Lethargie. […]

Schöne Literatur – nützlich oder elitär?

Merkwürdig doch, dass dort, wo überhaupt noch über Literatur – über sogenannte schöne Literatur – debattiert wird, vorab von deren Markttauglichkeit und Aktualität, allenfalls von deren Nützlichkeit für die Gesellschaft die Rede ist. So auch in unserm Kolumnen-Dialog. Wir reden von Literatur nicht als Kunst, sondern als Medium für etwas, das nicht Literatur und meistens auch […]

Ferrari, Jeep, Klavier

Immer wenn ich mich über längere Zeit in der Schweiz aufhalte, unterrichte ich Musik an einer aargauischen Oberstufe. So auch gerade jetzt. Am besten gelingt mir das, wenn ich den Schülern die Theorie anhand von Stücken beibringe, die ihnen vertraut sind. Das heisst: Nas statt Beethoven («You Can»), wenn es um «Für Elise» geht. Wenn es […]

Kultur

Kiosk

Die Frau ist im Bild, Diana tot, Lady, wie weiter im Leben, Löcher gestopft, Laken geglättet, Liebling gefüttert, Tierwelt zum Trost, doch dem Elend kein Ende, Lonesome George ist auch nicht mehr.   Die Frau mit Herz erliegt dem Verstand eines Arztes, vertraut auf die Wirkung des Stoffes, aus dem Romane sind, hofft aufs grosse […]

Johannes M. Hedinger und Milo Rau, photographiert von Michael Wiederstein.
Der Lieblingsnestbeschmutzer

Milo Rau spricht nach seiner Rückkehr aus Moskau über die von ihm dort inszenierten Schauprozesse. Und kündigt für Mai die «Zürcher Prozesse» gegen die «Weltwoche» an. Dabei geisselt er die Mattheit und politische Unkorrektheit der Schweizer – und das fehlende hiesige Schicksalsklima.

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