Wie Bürgerinnen und Bürger Ungleichheit wahrnehmen und beurteilen, hat kaum etwas mit der tatsächlichen Einkommensverteilung zu tun. Das erhöht die Gefahr falscher politischer Interventionen.
Der Aufstieg linker und rechter Populisten in Europa hat weniger mit sozialem Abgehängtsein, nackter Dummheit oder politischer Naivität zu tun, als mit den tatsächlichen Souveränitätsverlusten einzelner Staaten und ihrer Ökonomien. Lesen Sie hier die Gedanken des deutschen Politikwissenschafters der Stunde.
«Mass influx» (Masseneinwanderung), «foreign courts» (fremde Richter) und Souveränität: Der Brexit scheint der rhetorische Zwilling des schweizerischen SVP-Narrativs zu sein. Doch an der Politikverdrossenheit der Bürger und dem Aufstieg populistischer Parteien sind die britischen und europäischen «Mainstream»-Politiker auch selbst schuld.
Politische Mehrebenensysteme sind in einer globalisierten Welt unabdingbar. Es ist deshalb wichtig, sie so auszugestalten, dass die Gewaltenteilung funktioniert, die knappen Legitimitäts- und Solidaritätsressourcen geschont werden und das Subsidiaritätsprinzip geachtet wird.
Die Welthandelsorganisation (WTO) ist von enormer Bedeutung für die weltweite Wirtschaftsfreiheit. Aktuell steckt sie in ihrer wohl tiefsten Krise. Ein falsch verstandener «Souveränismus» – auch im liberalen Lager – ist daran nicht unschuldig.
Die Nation sei ein Auslaufmodell, heisst es gern. Das ist falsch. Sie ist stabil und bleibt die beste Form, um den politischen Herausforderungen von heute zu begegnen – auch dem Nationalismus.
Das Bitcoin-Protokoll ersetzt Vertrauen in eine zentrale geldpolitische Instanz durch einen Algorithmus. Das ist programmiertechnisch brillant, führt aber ökonomisch in die Sackgasse.
Der Philosophieprofessor Dieter Schönecker lädt Redner an die Universität ein, die seiner eigenen Definition zufolge Rassisten sind – und beruft sich zur Rechtfertigung auch noch auf Karl Popper. Nicht nur das funktioniert nicht: In der Praxis folgte er keinem seiner Argumente, warum eine solche Veranstaltung von wissenschaftlichem Interesse sein könnte.
Vor 40 Jahren, im Jahr 1979, endete die Terrorherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha. Alice Grünfelder erinnert literarisch an die Grauen von damals.