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Investieren und die Welt verbessern. Das neue kapitalistische Ethos

Der Kapitalismus ist entgegen einer populären Ansicht kein «stahlhartes Gehäuse» (Max Weber). Sein Wesen ist vielmehr die ständige Bewegung, und die neueste Bewegung hat viele Namen und Facetten: unternehmerische Philanthropie, soziales Unternehmertum, impact investing, shared value creation. All diesen Ansätzen, die vor allem – aber nicht nur – in der angelsächsischen Welt neu entstehen, ist […]

Investieren und die Welt verbessern. Das neue kapitalistische Ethos

Der Kapitalismus ist entgegen einer populären Ansicht kein «stahlhartes Gehäuse» (Max Weber). Sein Wesen ist vielmehr die ständige Bewegung, und die neueste Bewegung hat viele Namen und Facetten: unternehmerische Philanthropie, soziales Unternehmertum, impact investing, shared value creation. All diesen Ansätzen, die vor allem – aber nicht nur – in der angelsächsischen Welt neu entstehen, ist eine Grundüberzeugung gemeinsam: der Kapitalismus hat das Potential, die Welt nicht nur zu verändern, sondern weiter zu verbessern. Nachdem er zwei Jahrhunderte lang erfolgreich darin war, materiellen Wohlstand zu schaffen, macht er sich nun daran, die ethischen und sozialen Bedingungen des Wirtschaftens zu revolutionieren.

Es geht nicht bloss um die Beruhigung des eigenen Gewissens auf Kosten anonymer Dritter. Es geht vielmehr darum, Gutes gut zu tun, das heisst: «Wert zu schöpfen» – betriebswirtschaftlich durchdacht, unternehmerisch aufgeklärt. Gutmenschlichkeit und Almosenvergabe verdienen zwar Respekt, doch tendiert ihre Wirkung mittel- bis langfristig allzu oft gegen null.

Die Kombination von Kapitalismus und Weltverbesserung ist der Kern dessen, was man ein neues «kapitalistisches Ethos» nennen könnte. Profit und Rendite bleiben die verbindlichen Orientierungsgrössen für Nachhaltigkeit und Erfolg eines Projekts, nur werden sie nicht mehr rein pekuniär verstanden – es gibt auch eine soziale Rendite, einen ethischen Mehrwert, eine grüne Dividende. Das gilt für Unternehmungen im eigenen Land und für solche in Entwicklungsländern, von der Armutsbekämpfung über die Wasserversorgung und die Bildungsförderung bis hin zur Steigerung der Kakaoproduktion.

Erfolgreiche Unternehmer haben schon immer gewusst, dass sie in einem Umfeld agieren, das gehegt und gepflegt sein will: Mitarbeiter, Gesellschaft, Umwelt und – ebenso wichtig – die Zukunft von Mitarbeitern, Gesellschaft und Umwelt. Wollen sie längerfristig Erfolg haben, müssen sie sich um diese zentralen Grössen kümmern. Aber so mutig einzelne Unternehmer auch sein mögen, die sich engagieren, im heutigen Kapitalismus sind es letztlich die Investoren und die Konsumenten, die entscheiden, ob und wie die Welt verbessert wird. In unserem Dossier führen wir in das neue Denken und Handeln ein.

Kapitalismuskritiker werden einwenden, die neue Bewegung sei bloss der Versuch, den Kapitalismus ethisch zu verbrämen, sozusagen ein weiteres Mal einen «Kapitalismus mit menschlichem Antlitz» zu schaffen. Ihnen empfehlen wir die Lektüre der folgenden Seiten ganz besonders. Denn wir finden: da bewegt sich etwas, und es lohnt sich, genauer hinzuschauen.

Die Redaktion

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Investieren und die Welt verbessern. Das neue kapitalistische Ethos

Der Kapitalismus ist entgegen einer populären Ansicht kein «stahlhartes Gehäuse» (Max Weber). Sein Wesen ist vielmehr die ständige Bewegung, und die neueste Bewegung hat viele Namen und Facetten: unternehmerische Philanthropie, soziales Unternehmertum, impact investing, shared value creation. All diesen Ansätzen, die vor allem – aber nicht nur – in der angelsächsischen Welt neu entstehen, ist […]

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