Horror entsteht aus tiefen Verletzungen
Die Fernsehserie «Servant» auf Apple TV+ wagt sich an tragische Themen. Kann das gut gehen?
Die Ausgangslage der amerikanischen Fernsehserie «Servant» ist unerwartet: Das gutsituierte Paar Dorothy (Lauren Ambrose) und Sean Turner (Toby Kebbell) verliert ihren Sohn 13 Wochen nach der Geburt. Dorothy kann diesen Verlust nicht akzeptieren und behandelt deshalb eine lebensnahe Ersatzpuppe, als ob diese lebendig wäre. Nachdem das Paar die Nanny Leanne Grayson (Nell Tiger Free) eingestellt hat, findet sich plötzlich wieder ein lebendiges Baby im Kinderbett – und Mutter Dorothy reagiert so, als ob dies überhaupt nicht erstaunlich sei.
Die Serie läuft aktuell auf Apple TV+. An diesem Freitag [19. März] wird die letzte Folge der zweiten Staffel veröffentlicht. Als ausführender Produzent zeigt sich M. Night Shyamalan verantwortlich, der durch den Film «The Sixth Sense» bekannt wurde. Obwohl die Serie mit Gewaltdarstellungen zurückhaltend ist, ist sie keineswegs allen anzuraten: Sie scheut weder vor den grössten Ängsten junger Eltern noch vor psychologischen und religiösen Abgründen zurück. Ob die Serie letztlich ein gelungenes Kunstwerk ist oder bloss leichtfertig mit tiefen Verletzungen spielt, ist derzeit noch offen. Apple hat jedoch bereits eine dritte Staffel bestellt. (dj)