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Hoffnung in der Dystopie
Bild: libinst.ch.

Hoffnung in der Dystopie

Ein Roman über den Aufstand gegen eine UNO-Weltdiktatur katapultiert Olivier Kessler in die Bestsellerlisten.

Mit seinem neuen Roman begibt sich Olivier Kessler in ein neues Genre. Aus «Befreiungsschlag» wurde ein Bestseller – ein grosser Erfolg für das Liberale Institut, das sich bisher nur auf wissenschaftliche Publikationen zu gesellschaftspolitischen Themen beschränkt hat.

Die Handlung des Romans spielt im Jahr 2035 in Zürich und zeichnet eine düstere Zukunft: Es herrscht ein totaler Überwachungsstaat, dem kein Entkommen möglich ist. Die Bevölkerung wird durch ein mit digitalem Zentralbankgeld verknüpftes Sozialkreditsystem kontrolliert – eine Welt, in der Bürger vom Staat mit einem bis fünf Sternen klassifiziert werden. Mehr Sterne = mehr Privilegien. Unveräusserliche Grundrechte? Das war einmal.

Zürich ist in 15-Minuten-Zonen eingeteilt, die man nur mit Erlaubnis verlassen darf. Niedrig bewertete Bürger werden dazu verdonnert, Insekten zu essen, während die Obrigkeit Fleisch konsumieren und im Luxus schwelgen darf. Nationalstaaten existieren nicht mehr. Ihre Souveränität wurde aufgehoben und an die UNO übergeben, die nun als Weltregierung die Geschicke des Globus steuert. Aufgrund eines Terroranschlags in New York während der späten 2020er-Jahre ist nun Zürich der UNO-Hauptsitz (Genf wäre an dieser Stelle naheliegender gewesen).

Protagonist Mike lebt als 2-Sterne-Bürger in einem der ärmeren Quartiere Zürichs. Seine Beziehung zu Maria, der zweiten Hauptfigur, ist aufgrund ihrer unterschiedlichen Sozialkreditwerte verboten. Ihre Liebesgeschichte legt den Keim für einen Widerstandsplan gegen die Tyrannei der UNO-Weltregierung.

Eine besonders eindringliche Szene zeigt Mike, der sich mit gefälschter E-ID und getarntem Aussehen (mittels sogenannter «Biotech-Pillen») in ein Gefängnis einschleicht, um seinen Vater zu besuchen, der seit fünf Jahren für seine Kritik am UNO-Regime inhaftiert ist. Durch eine Panzerglasscheibe erfährt Mike längst vergessenes Wissen über das Geldsystem. Der Schlüssel zur Freiheit, so lernt Mike von seinem Vater, liegt im Verständnis des Fiatgeldsystems – das nur überlebte, weil die Politik es in ein digitales Zentralbankgeldsystem überführte.

Der Roman ist klar und verständlich geschrieben und trotz des ernsten Inhalts für alle leicht lesbar. Wenn der Staat überhandnimmt, entwickeln immer mehr Menschen einen Groll dagegen und werden empfänglicher für freiheitliche Ideen. Viele haben jedoch weder Interesse noch Zeit, sich beispielsweise mit der Lehre der Österreichischen Schule zu befassen. Kessler ist es gelungen, diese freiheitlichen Ideen in leicht zugänglicher Form als Roman zu präsentieren – was offenbar auf grossen Anklang stösst, wie die Erstplatzierung von «Befreiungsschlag» auf der Bestseller-Liste von Buchhaus zeigt. (Michael Straumann)

Olivier Kessler: Befreiungsschlag: Hoffnungsschimmer für eine verloren geglaubte Welt, Liberales Institut, 2025.

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