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#HelvetiaRuft

Ein bisschen gleichberechtigt sein, liebe Herren, das gibt es nicht. Stellen Sie sich vor, wir würden über Sie bestimmen, so wie es die Männer heute über die Frauen tun. Ein

Parlament mit 67 Männern. Und 179 Frauen. Ein Horrorszenario? Das wäre doch ein Fest! Ach, Sie fänden das staatspolitisch bedenklich? Sie fühlen sich so nicht recht repräsentiert? Keine Sorge. So geht es vielen Minderheiten. Sie meinen, Ihre Ansinnen würden politisch untergraben, überstimmt, nett angehört, aber doch verworfen? Bingo. Sie sehen, entweder ist man gleichberechtigt – oder man ist es nicht. Deshalb brauchen wir Frauen in der Politik. Nicht weil wir es besser können, sondern weil wir andere Prioritäten setzen.

Erinnern Sie sich noch an das Jahr 2010? Damals regierte zum ersten Mal in der Geschichte eine Frauenmehrheit in unserem Land. Was die Damen alles durchgebracht haben! Sogar den Atomausstieg! Und das im Rekordtempo. Furchterregend, nicht wahr? Schauen Sie, gerade der Bundesrat, das höchste politische Gremium in der Schweiz, hat eine wichtige Vorbildfunktion. Sie werden uns schon verstehen, dass nach 170 Jahren, in denen die Männer nach Sprachregionen und Kantonen ausgeglichen vertreten waren, wir nun endlich auch mal eine Zeitlang die Mehrheit haben wollen. 50 Jahre oder so würden uns auch reichen. Fürs Erste. Freudig erwarten wir also das Doppelticket von CVP und FDP. Wir sind zuversichtlich. Doch, das schaffen Sie schon. Wir glauben an Sie.

Wir wollen uns nicht länger mit schlechten ­Listenplätzen und blossen Lippenbekenntnissen zufriedengeben. Wir wollen auch kein Mitleid. Und keine Quoten. Wir wollen bloss, dass drei oder sagen wir lieber vier Bundesrätinnen eine Selbstverständlichkeit sind in diesem Land.

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