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Gendering Hamas

Gendering Hamas

Die Redaktion der Tagesschau bezeugt unfreiwillig, wo sie Schwerpunkte setzt.

Wenn es um Israel geht, halten deutsche Medien ihre Projektionsleistungen oftmals nicht zurück. In der Regel sind entsprechende Regungen eine politische Zumutung, in seltenen Fällen aber unterhaltsam – wenn auch unfreiwillig. Nachdem Benjamin Hammer aus dem ARD-Studio Tel Aviv über den jüngsten Raketenbeschuss der Hamas aus Gaza berichtet hatte, fand sich auf der Website der Tagesschau ein Erratum platziert, was die islamistische Terrororganisation angeht: «In einer früheren Version dieses Textes war von Kommandeurinnen und Kommandeuren die Rede.» Verschämt wurde noch nachgereicht: «Diese Formulierung haben wir auf Hinweis des Korrespondenten geändert.» Offenbar findet sich in der wichtigsten Nachrichtenredaktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland niemand, der oder die auch nur die geringste Ahnung vom Geschlechterkodex einer faschistischen Terrororganisation hat, deren unmissverständliches Ziel die Vernichtung Israels ist. Indes gehört das «Gendern», wie die sinnbefreite Zersetzung von Wörtern nunmehr heisst, offensichtlich schon zur journalistischen Grundausbildung. Deshalb ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis irgendwo von Hamas-«Aktivist_innen» die Rede sein wird, von «-Attentäter*innen», von «-Kämpfer:innen» und so weiter – finanziert von den Gebührenzahlern. (vsv)

 

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